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An Christiane Vulpius

[Frankfurt, 12. August.]

Ich melde dir, meine Liebe, daß ich heute Nachmittage glücklich hier angekommen bin, daß es in [1] meinem Hause ganz ruhig ist und daß ich nur wünschte du wärest bey mir du würdest es recht artig finden. Meine Mutter ist in Gesellschaft gegangen, ich sollte auch mit, mache es aber hier wie dort und bin am liebsten zu Hause. Nun wird zuerst an dein Zettelchen gedacht und für das Krämchen gesorgt. Lebe wohl, küsse den Kleinen und schreibe mir was er macht und wenn ihr von Jena zurückkehrt. Lebe wohl ich bin immer bey euch.

G.

Wende um!


Meine Mutter hat mir einen sehr schönen Rock und Carako für dich geschenckt, den ich dir sogleich mitschicke, denn ich kann dir wie du weißt nichts zurückhalten. Dabey liegen Zwirn Bänder wie du sie verlangtest. Das andre kommt nach und nach. Lebe wohl! meine liebste.

NB. es sind fünf Blätter zum Rock und ein Blat zum Carako von dem die grünen Streifchen abgeschnitten und aufgarnirt werden. Wenn du dirs machen lässest; so frage jemand der es versteht.

Adieu! küsse den Kleinen.

Wie wär es wenn du dir den Rock und das Caracko auf deine nächsten Umstände machen ließest, es ist ja Zeug genug, du kannsts immer enger machen lassen. Ich schickte dir noch einen großen Schaal und da wärst du in der Krabskrälligkeit recht gepuzt.

[2]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1792. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9AF0-5