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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Ew. Wohlgeb.

übersende hier die von mir und Professor Meyer durchgesehene Revision. Er hat zu unserm Zweck noch einige schöne Sachen in Gotha gefunden und die Zeichnungen mitgebracht. Nun soll es über die Platte gehen. Wenn Sie die Abdrücke zu den guten Exemplaren der Zeitung colorirt haben wollen, so wird es keinen großen Aufwand machen und einen sehr guten Effect thun, weil bey der Majolica so viel auf die Farbe ankommt, die den Charakter des Ganzen lebhaft ausdrückt.

Hat unser Voß nichts bey den beygelegten Distichen zu erinnern, so wünschte ich solche zugleich, so wie sie geschrieben sind, unter dem Strich zu sehen.

Ferner sende mit Dank zurück:

1. den Brief wegen Pestalozzi. Diese Sache wird sich ja auch nach aufklären und man wird ein gedeihliches Wort darüber sagen können; denn bis jetzt ist das alles doch nur ein schwankendes pro und contra.

2. das Schreiben von Bardili, welches mir viel [168] Vergnügen gemacht hat. Der Effect, den wir wünschten, ist also erreicht. Lassen Sie uns ja mit den Philosophen es so forthalten. Ich hoffe, Herr Wagner wird auch noch einsehen lernen, daß man in einem kritischen Blatt dieser Tage keinen Philosophen allein darf reden lassen.

3. Schreiben von Spazier, dem ich die Strafe herzlich gönne. Das Klatschpack stört in alle Verhältniße und richtet manches Unheil an und dann schreit es, wenn ihm noch Verdienst wiederfährt. Übrigens stimme völlig in Ew. Wohlgeb. Wünsche für das Seelenheil dieses eleganten Herrn.

Auch folgen einige Regierungsblätter.

Sehr angenehm war mir's die Nachricht von Herrn Hofr. von Schillers Genesung zugleich mit der Nachricht von seiner Krankheit zu erfahren.

Der ich mich zu geneigtem Andenken bestens empfehle.

Weimar am 29. Juli 1804.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9AFA-2