32/22.
An August von Goethe
Meine Geschäfte, lieber Sohn, fangen nach einer so langen Pause sich wieder zu regen an, und es giebt überall etwas zu thun und nachzuhelfen.
Nachstehendes wünsche durch Herrn Hofrath Meyer, den ich auf Sonntag einlade, zu erhalten:
1) Einige Lagen Pro-patria-Papier, die aber ja nicht verknüllt werden dürfen, weshalb ich beyliegende Pappen mitschicke.
2) Ein Programm, das Nees v. Esenbeck geschickt.
3) Die wahrscheinlich angekommenen Frankfurter Kupfer.
4) Das Actenstück welches den Etat der Museen ausführlich behandelt, ingleichen ihre fernere Verwaltung bestimmt.
5) Die Allgemeine Zeitung,
6) und was sonst von Briefen und Paqueten angekommen wäre.
6) Und zu Erfüllung alles dieses zwey Flaschen Champagner, nicht weniger
8) etwas Kaltes an Hasen etc.
Tausend Grüße.
Jena den 1. October 1819.
G.
[34]9) Siegellack wollte mir zuletzt erbitten an dem völligen Mangel erleide.
10) Auch wird mir Kräuter den ich schönstens grüße die vier Bände von Bartsch überschicken.
Von meiner Reiserechnung kann ich dir nunmehr mit Vergnügen vermelden daß es die erste sey die abgeschloßen ist. bisher gingen sie mir immer in's blaue. Bereite dich auf eine mäßige baare Sendung von Leipzig.
Ferner habe einen Gedancken gehabt:
Nimm doch ein Stück verzinntes Blech, und stelle es in den Schranck, wo die Tobacksbüsche steht. Um zu sehen ob auch das anläuft.
11) Die von Cotta verlangte Fortsetzung der vorigen Ausgabe meiner Werke u.s.w. wird ehestens bey euch anlangen.
12) Ich wünsche Ottiliens Exemplar des Divans; da ich mehrere muß binden lassen, so möchte ich sehen ob es mir als Probeband ansteht.
13) Wenn Ottilie der Schlacht von Foldden etwas abgewinnen kann, so wird sie dieses kleine Gedicht gewiß wohl in ihre Sammlung mit aufnehmen.
Nächstens eine ähnliche Litaney von ähnlichen Wünschen.
Jena den 1. October 1819.
G.