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An Charlotte von Stein

Kaum hatte ich dir das Zettelgen in Stadt Ilm geschrieben als schon Wolcken vom Walde gezogen kamen, ich ritt noch bey Sonnenschein fort, und bin hier von einem gewaltigen Sturm empfangen worden. Ich konnte meine Neugier nur im allgemeinsten befriedigen, und habe angefangen die Leute zu sprechen, nun sag ich dir nur noch daß mein Herz und Sinn bey dir ist.

Ich habe unterweegs das sechste Buch ausgesonnen und mir überhaupt vielerley Mährgen erzählt, auch eine alte Operette wieder vorgenommen, und sie reicher ausgeführt.

[115] Dieses grose Blatt war bestimmt dir nach und nach viel zu schreiben. Es geht ein Husar und ich schicke dir das wenige. Du liebstes bestes einziges Wesen nimm mein ganzes Herz in diesem Morgengruse.

d. 7. Nov. 85.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B46-0