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An Carl Ludwig von Knebel

Mir ist höchst erfreulich, die Versicherung zu erhalten, daß Ihr euch nach und nach zu einer ruhe und Heiterkeit wieder herstellt. Ich suche es auch durch innere Thätigkeit zu thun, und rücke täglich an meiner Fabenlehre ein wenig zu recht, damit sie nicht ganz unwerth sey, dem Druck übergeben zu werden. Doch habe ich einen Abschnitt gemacht und erklärt, daß ich's künftig mit der Redaction nicht so genau nehmen werde. Die Hauptsache kommt doch zuletzt darauf an, daß die Materialien in einer gewissen Ordnung ins Publicum kommen. Wie wir die Menschen kennen, besonders unsre Zeitgenosse, so macht sich doch jeder seine eigene Sauce dran.

Das Pferdeskelet schreibt sich von mir her. Es stand ehmals hier auf der Reitbahn, hernach über zwey Jahr, wohl eingepackt, in Jena, und mußte nun noch so einen glücklichen Effect hervorbringen.

Der Wein soll demjenigen sogleich überliefert werden, dem du eine Legitimation mitgiebst. Die 20 Thaler zahl' ich zurück, so bald du sie verlangst. Bemerk mir doch noch einmal, wie viel du an Mamsell Huber gegeben hast.

[228] Der Wein steht bey Ramann auf meiner Rechnung. Mit der Bezahlung derselben hat es keine Eile, da ich ohnehin immer nur abschläglich verfahre.

Wenn Ihr uns besuchen könntet, würdet Ihr sehr willkommen seyn. Der Herzogin Mutter würde diese Erscheinung gewiß auch Freude machen.

Lebe recht wohl und nimm Tausend Grüße von den Meinigen.

Weimar den 5. November 1806.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B50-7