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An Christian Gottlob Voigt

Ew. Excellenz

werden gewiß lächeln, wo nicht gar mich tadeln, daß ich 52 Thaler Sächs. für eine magische Handschrift gezahlt, unserer Bibliothek einzuverleiben. Die Aufschrift findet sich auf beyliegendem Blatte. Ich feilschte schon 4 Wochen darum, konnte es aber doch am Ende nicht aus Händen lassen. Eine auf dem Lande Oppburg bey Neustadt wohnende Alchymisten Familie hält es im Geheim seit mehreren Jahren für den größten Schatz und bringt es nur an Tag, weil der Glaube sich mindert, und die Noth sich mehrt.

Ich denke es hier zu behalten, und indessen bis Kosegarten kommt Tektur und Futteral darüber machen zu lassen, denn bisher ward es immer in Teppichen aufbewahrt. Ich halte es für nicht so alt als es sich angibt, doch ist es immer noch seltsam genug, um [90] Bibliotheksbesuchende in Verwunderung zu setzen, und einen trefflichen Aufsatz in die Curiositäten zu veranlassen.

Nachsicht! und Theilnahme!

Jena den 16. May 1817.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B6B-D