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An Ludwig Julius Friedrich Höpfner

Weimar, den 237. Okt. 1782.

Wohlgeborner, insonders hochzuehrender Herr!

Wie angenehm sollte mir es seyn, wenn unsere so wunderbar angefangene Bekanntschaft Gelegenheit[115] geben sollte, Ew. Wohlgeboren an einen Platz zu versetzen, der Ihrer würdig wäre, und an welchem Sie durch Ihre Talente einen ausgebreiteten Nutzen stiften könnten. Ihr Schreiben giebt mir dazu gewisse Hoffnung, indem Sie mir erklären, daß Sie, wenn man Ihnen in der Folge eine Zulage zu der fixen Besoldung verspräche, die Stellung eines Ordinarii zu Jena anzunehmen geneigt seyen. Für einen thätigen Mann ist dieser Platz, auch so, wie ihn Herr Hellfeld besessen, einträglich, allein ich kann Ihnen auch für die Zukunft eine Zulage von 300 Thlrn., welche Sie nach dem Verlauf von 5-6 Jahren erhalten sollen, zusichern. Der Charakter eines Geheimen-Justizrarhes, wie solchen Herr Hellfeld gehabt, wird Ihnen auch sogleich ertheilt werden können.

Keine weitere Überredung mag ich nicht anfügen. Es ist ein angenehmer Ort und ein angesehner und ehrenvoller Posten an und vor sich und besonders bey den gegenwärtigen Gesinnungen unserer Höfe. Haben Sie die Güte, mich auf das Baldigste von Ihrer Entschließung zu benachrichtigen und seyen Sie versichert, daß ich Alles was an mir liegt beytragen werde, um Ihren Aufenthalt angenehm zu machen. Der ich mich mit besonderer Hochschätzung unterzeichne Ew. Wohlgeboren ergebenster Diener

Goethe. [116]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Ludwig Julius Friedrich Höpfner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B78-F