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An August Wilhelm Schlegel

Da ich höre daß Sie uns nach Ostern verlassen wollen, so werde ich mich um so mehr eilen um März nach Jena zu kommen, um Ihres Umgangs noch einige Zeit zu genießen. Ich überbringe zugleich das Geld und hoffe von Ihren neuen Arbeiten etwas zu sehen. Mir ist dieser ganze Winter für das poetische Fach[74] ungenutzt verstrichen. Geschäfte, Theater und Societät haben mir alle meine Stunden entweder weggenommen oder unbrauchbar gemacht.

Herr von Brinkmann, der sich bey Ihnen auch recht wohl gefallen hat, war uns eine angenehme Erscheinung, seine Lebhaftigkeit und seine Theilnahme an so vielerley Gegenständen, besonders der Litteratur, machen seine Unterhaltung recht angenehm.

Ich bin neugierig Gotters letztes Lustspiel zu sehen, glauben Sie daß es auf dem Theater Effect machen werde ? Wir erwarten nun die Composition der Zauberinsel, wir denken die Oper nach Ostern zu geben. Die Zauberflöte hat wieder viele Zuschauer aus der Nachbarschaft herbey gelockt.

Leben Sie recht wohl, grüßen Sie Ihre liebe Frau und erhalten mir ein geneigtes Andenken.

Weimar am 24. Febr. 1798.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An August Wilhelm Schlegel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B94-F