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An Sara von Grotthuß

Sie erhielten, meine treffliche Freundinn, auf Ihren lieben Brief keine Antwort weil der schätzbare Inhalt durch die Ereignisse vereitelt worden und ich in jenen Tagen nichts zu erwiedern wußte. Daß Sie aber bey dem allgemeinen Leiden noch mit dem besondersten und schmerzlichsten belegt seyn sollten; wie hätte ich mir das dencken dürfen. Es gehört Ihre grundgute und dauerhaffte Natur dazu um das zu überstehen, möge der Genesende sich neben und mit Ihnen bald freudig wiederherstellen. Lassen Sie mich Ihnen beyderseits empfohlen seyn. Das Bildchen Laudons ist wirklich allerliebst, es soll meine Sammlung, frisch eingefaßt, nächstens zieren. Der Brief nach Wien ist besorgt. Wir erwarten den Herzog. Wie sehr wünschte ich Sie auch hier zu sehen. Gedencke ich des 24ten Aprills so weiß ich nicht was ich dencken soll und doch denck ich gern an den erleuchteten Punsch Abend. Er bleibt mir ein lichter Punckt.

Das beste Lebewohl!

Tepliz d. 28. Jun. 1813.

Goethe. [373]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Sara von Grotthuß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BCE-D