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An Nikolaus Meyer

Damit es mir nicht wieder ergehe wie bisher, so will ich gleich, wenn auch nur wenig schreiben. Ihre Sendungen habe ich sämmtlich dankbar erhalten. Daß ich nichts dagegen schickte, daran waren die ungünstigen Ereignisse dieses Jahres Schuld, die auf mich einstürmten und an deren traurigstem Sie gewiß, jugendlicher froher Jahre stets eingedenk, aufrichtigen Antheil genommen haben. Daß Ihnen manches Gute widerfahren, ist mir höchst erfreulich, da das Unangenehme, welches Sie betroffen, dadurch überwogen wird.

Bleiben Sie meiner herzlichen Theilnahme versichert, nehmen Sie meinen besten Dauk für die interessante Medaille, die wohl als ein Unicum angesehen werden kann. Ihrer ausgesprochenen und angedeuteten Wünsche hoffe ich im nächsten Jahre zu gedenken. Erinnern Sie sich manchmal meiner und sagen ein Wort, wenn ich auch vielleicht schweige, denn ich bin dergestalt nach innen und außen beschäftigt, daß gerade die werthesten Freunde, von denen ich Verzeihung hoffe, zurückstehen.

Möge alles Gute Ihnen und den lieben Ihrigen zum nächsten Jahre bescheert seyn. Herzlich gedenkend

Weimar den 10. Dec. 1816.

Goethe. [271]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Nikolaus Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BF0-E