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An Charlotte von Stein

Meinen Philip schick ich Ihnen zur Kirmes, dass Sie wenigstens etwas von mir haben. Ich bin sehr einsam. Auch einen Alten Thurn um den meine Eulen Seele gern wohnt. Und doch bau und puz ich, und kleide mich in die Masque eines alten Philosophen, halte haus und bin eben in meiner Pflicht wie die berühmten Fische in der Pfanne. Viel denck ich an Sie und allerley möcht ich Ihnen sagen, doch geht mir neuerdings die Rede ab, wie die Waldner sich beklagt dass ich kein artiger Tisch Nachbaar bin. Unsre Hoffnungen wachsen mit den geheimen Treppen, und die Wickelschnuren sind goldne Binden in denen wir unsre Einbildung lieblich wiegen. Adieu liebste. Eigentlich bin ich nicht nothwendig hier, aber ich bilde[249] mirs ein und das gehört zu meinem Leben. Adieu grüsen Sie Stein und die Kinder. d. 28. S. Abends Weimar 78.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1778. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9C1C-8