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An Friedrich Theodor von Müller

Auch in dem gegenwärtigen Augenblicke wüßt ich nichts mehr zu sagen als neulich: mich hat der Gedanke von gesetzlicher Spiralwirkung bey'm Entfalten und Ausbilden der Pflanzen vom ersten Augenblick an, als ich ihn vernommen, beschäftigt und seit dem schönen auslangenden Modell nur destomehr bis auf den heutigen Tag. Vielfache Versuche zu diesem Zweck sind gemacht, glückliche Beobachtungen aufgezeichnet.

Ich bilde mir ein dieses längst dem verehrten Freunden schon gesagt zu haben, will in meinen Briefconcepten und Tagebüchern nachsehen lassen, ob irgend eine Spur davon zu finden ist. Meine besten Empfehlungen indeß.

[189] Alles was aus Obigem, bey meinem ernsten Bestreben, folgen mag, wird sich der edle, geistreiche Mann selbst entwickeln; für diesmalige Vermittelung Ew. Hochwohlgeboren höchstens dankbar.

gehorsamst

J. W. v. Goethe.

Weimar den 22. December 1829.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Friedrich Theodor von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9C35-E