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An Dominikus Artaria

[Concept.]

Vielen Dank bin ich Ihnen, mein werthester Herr, für die Gefälligkeit schuldig daß Sie baldigst eine bedeutende Sendung von merkwürdigen Kupfern an mich abgehen lassen; nur muß ich gestehen: ich äusserte jenen Wunsch gegen Ihren Herrn Bruder in der Vermuthung, die Preise der Blätter könnten sich denenjenigen einigermassen annähern, welche ich seit so vielen Jahren, für mich und für öffentliche Anstalten sammelnd, zu zahlen gewohnt war.

Nun ersehe ich aber aus dem nachgesandten Verzeichniß daß der Geldwerth solcher Kunstwercke sehr hoch gestiegen, welches mir zwar angenehm seyn kann, [70] indem ich manche davon besitze, aber mich auch zugleich schmerzt, weil ich auf eine weitere Anschaffung Verzicht thun muß.

Beyliegendes Blatt bemerckt die wenigen Kupfer welche auszuwählen ich mich nicht enthalten konnte. Die übrigen kommen sorgfältig gepackt nächstens wieder zurück. Herr Rath Schlosser in Frankfurt ist angewiesen den Betrag gegen Quittung auszuzahlen und ich verfehle nicht meinen Dank abzustatten für die zwar angenehme aber verführerische Unterhaltung welche Sie mir gestatten wollen. Denn ich will nicht leugnen, daß die meisten Abdrücke vortrefflich und sehr wohl erhalten sind.

Eine Übereinkunft die man mit Ihrem Herrn Bruder von Seiten Großherzogl. Bibliothek getroffen wird mir Gelegenheit geben von Zeit zu Zeit etwas von Ihnen zu vernehmen.

Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle.

Mögen Sie einigen Rabattgeben, so werd' ich es dankbar erkennen; er möchte um so mehr billig seyn als das treffliche Kupfer: die Bekehrung Pauli von Michel Angelo ringsherum beschnitten ist. Leider hatten noch einige schätzbare Blätter dieser Sammlung dasselbe Schicksal, die ich sonst wohl behalten hätte.

Weimar den 2. März 1818.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Dominikus Artaria. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9CB6-A