[106] 17/4872.

An Johann Martin Wagner

Moses, der die Quelle aus dem Felsen hervorruft, ist zum Gegenstand der Rückseite einer Medaille vorgeschlagen. Man wünscht nicht mehr Figuren als nöthig sind, die Hauptmotive der Handlung mit Sparsamkeit darzustellen.

Moses, der im Sinne Rafaels (siehe dessen Bibel) das Wasser mit einem Kurzen Stabe mehr hervorlockt, als gewaltsam hervorschlägt (ein langer Stab ist ohnehin nicht plastisch, vielleicht ließe man auch einen kleinern aus der Composition).

Mit dem Moses wenige Figuren (vielleicht nur zwey oder drey), doch groß gehalten, daß sie den Raum völlig und glücklich ausfüllen.

Verschiedene Künstler wollen die Gefälligkeit haben mir umrißne und ausgetuschte Entwürfe zu diesem Zwecke mitzutheilen; darf ich dieselben durch Gegenwärtiges auch darum ersuchen. Die Größe des Rundes der Zeichnung wünscht man etwa einen Fuß im Durchschnitt.

Durch eine Zeichnung nach vorstehender Anleitung würden Sie mir eine besondere Gefälligkeit erzeigen. Was zu Ihren Gunsten in Würzburg geschehen ist und in München vielleicht noch geschehen wird, erfahren Sie durch Ihren Herrn Vater. Lassen Sie mich von[106] Zeit zu Zeit hören, womit Sie sich beschäftigen und wie es Ihnen geht. Wenn Sie nach Rom gehen sollten, sind Sie Herrn v. Humboldt empfohlen. Der ich recht wohl zu leben wünsche.

Weimar am 25. März 1804.

Goethe.


Mrs. Corbay. Perolle Parfumeur Rue de la Maure No. 10 Paris.

Pour Mrs. Desport et Comp. de Weimar.

Was Sie mir zu schicken haben, geben Sie gefällig an vorstehende Personen in Paris ab, so wird es ganz sicher an mich gelangen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Johann Martin Wagner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9D2C-B