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An Carl Friedrich Zelter

Mit aufrichtigem Dank erwiedere ich Ihren freundlichen Brief, durch den Sie mir in Worten sagen mochten wovon mich Ihre Compositionen schon längst überzeugt hatten daß Sie an meinen Arbeiten lebhaften Antheil nehmen und sich manches mit wahrer Neigung zugeeignet haben. Es ist das Schöne einer thätigen Teilnahme daß sie wieder hervorbringend ist; denn wenn meine Lieder Sie zu Melodien veranlaßten, so kann ich wohl sagen daß Ihre Melodien mich zu manchem Liede aufgeweckt haben und ich würde gewiß wenn wir näher zusammen lebten öfter als jetzt mich zur lyrischen Stimmung erhoben fühlen. Sie werden mir durch Mittheilung jeder Art ein wahres Vergnügen verschaffen.

Ich lege eine Production bey die ein etwas seltsames Ansehen hat. Sie ist durch den Gedanken entstanden ob man nicht die dramatischen Balladen so ausbilden könnte daß sie zu einem größern Singstück[166] dem Componisten Stoff gäben. Leider tat die gegenwärtige nicht Würde genug um einen so großen Aufwand zu verdienen.

Ich wünsche recht wohl zu leben und bitte den Herrn Ungar vielmals zu grüßen.

Weimar am 26. Aug. 1799.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9D3A-B