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An Friedrich Schiller

Es würde recht schön seyn wenn Sie diese Woche noch herüber kommen könnten, nur wünschte ich den Tag zu wissen um mich ein wenig darauf einzurichten. Ich bin ziemlich mit allem fertig und auch meine[91] kleine Acquisition ziemlich im klaren, so daß es meiner Gegenwart weiter nicht bedarf. Bey näherer Untersuchung findet sich daß ich noch einen ganz leidlichen Kauf gethan habe, ob er gleich der bisherigen Nutzung nach zu hoch schien. Deswegen Gruner auch wohl abgegangen seyn mag.

Nun habe ich aber das größte Bedürfniß wieder einmal ganz in meinem Innern zu leben und hoffe bald dazu zu gelangen.

Damit Sie sehen in welcher unmittelbaren Connexion unser liebes Weimar mit Paris steht, übersende ich Ihnen einige französische Blätter. Mir sind dergleichen Saalbaderische Gemeinplätze in der Natur zuwider. Die französische Sprache ist aber auch recht dazu gemacht, um die Erscheinung der Erscheinungen auszudrücken. Übrigens scheinen ihre Litteratoren so zahm als ihre Politik gewaltsam ist.

Die Schweizer werden auf alle Fälle den kürzern ziehen. Ich erwarte täglich daß sie Basel besetzen, denn sie haben von außen nichts mehr zu fürchten noch zu scheuen.

Leben sie recht wohl und grüßen Sie Ihre liebe Frau.

Weimar am 14. März 1798.

Des Sturm von Bocksberg erinnere ich mich kaum, ich weiß nur daß mir der archivalische Aufwand drinne lästig war.

G. [92]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9D77-0