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An George Frédéric von Cuvier
[20. August 1831.]
Im Laufe meines langen Lebens konnte kein Begebniß mich auf angenehmere Weise berühren als zu erfahren, daß Studien und Anstrengungen, die ich [44] zunächst nur zu meiner eignen Ausbildung unternommen hatte, auch außen die günstigste Wirkung hervorbringen. So werde ich denn noch am Ziele meiner Laufbahn mit inniger Dankbarkeit gewahr, wie eine berühmte Societät, längst im Besitz, die Fortschritte der Wissenschaften zu würdigen und nach ihrem wahren Werthe zu schätzen, meinen Forschungen freundliche Aufmerksamkeit gönnt und den Tribut meiner Hochachtung wohlwollend aufnimmt.
Wieviel ich Ihnen, mein Herr! persönlich verdanke, wie oft Ihre unschätzbaren Werke mir zum Leistern bey meinen Forschungen dienten, vermag ich nicht genugsam auszusprechen. Nie durchgehe ich meine Sammlung von Fossilien, oder zeige sie Freunden vor, ohne Blicke voll Dankbarkeit auf so viele schöne Exemplare zu richten, die mir aus Ihrer Hand ein Denkmal Ihrer ausgezeichneten Güte geworden. Noch ganz neuerlich war ich im Fall, in dem ersten Bande Ihres diese Gegenstände betreffenden köstlichen Werkes Rath und Belehrung zu suchen und zu finden, als ganz nahe bey Weimar in bedeutender Tiefe der Backzahn eines Elephanten entdeckt wurde, durchaus demjenigen ähnlich, den sie uns der sechster Kupfertafel Ihres Werkes abbilden. Möge diese isolirte Thatsache, schon an sich nicht ohne Interesse, Ihnen insbesondere von neuem beweisen, von wie großem Nutzen Ihre Schriften für mich sind, und wie hohe Achtung ich ihrem Verfasser widme.
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