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An Johann Georg Lenz
Ew. Wohlgeboren
wünschte schon längst einen recht ausführlichen Brief zu schreiben, zu versichern und zu betheuren, wie aufrichtigen großen Antheil ich an Ihrem Feste genommen, wie sehr ich bedauert, dabey nicht persönlich erscheinen zu können. Aber eben weil der Gegenstand zu reich war, so wollte sich die nöthige Fassung und Sammlung nicht finden. Nun aber erleichtern Sie mir diese angenehme Pflicht, indem Sie mir die verschiedenen Briefe, besonders den von Herrn von Hoff übersenden; diesen unterschreibe nun Wort für Wort, ja mit erhöhtem Ausdruck, indem Ihre unschätzbare Thätigkeit mir meinen Wünschen entgegen gekommen und mir so viele und belehrende Stunden gewährt hat. Mögen wir beide, so lange es den höchsten Lenkern [219] gefällt, an diesem schönen Aufbau mit Kraft und Muth vereint fortarbeiten.
ergebenst
J. W. v. Goethe.