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An Johann Friedrich Cotta

Die beyliegende Anweisung war schon vor einigen Tagen geschrieben und zwar in Augenblicken guter Laune und Zuversicht. Denn indem ich, nach Verlauf eines Jahrs unser Unternehmen gut gegründet glaubte, hoffte ich durch das vierte Stück die alten Leser der Propyläen zu unterhalten und zu ergötzen, ja vielleicht neue der Schrift zu gewinnen; so wie durch die Aufopferung des ausgesetzten Preises das Werk mehr zu verbreiten und ihm Ansehn zu verschaffen. Aus diesen Träumen weckt mich Ihr letzter Brief und ich muß mich erst wachend wieder zusammen nehmen.

Übrigens bedarf diese Eröffnung keiner Entschuldigung da die Nothwendigkeit sie Ihnen abdringt, und mir ist dabey das erfreuliche daß ich bey diesem unangenehmen Fall in Ihnen den Mann gleichfalls sehe der mir eine so vorzügliche Hochachtung abgewonnen hat.

Wenn man im Kriege einen echec erleidet; so sucht man die nächste gute Position zu gewinnen, um entweder, wenns glückt, wieder vorwärts zu gehen, oder,[124] wenn es seyn muß, sich auf eine leidliche Weise zu retiriren. Lassen Sie uns daher bedenken was zu nächst zu thun ist, lassen Sie uns einander unsre Überlegungen mittheilen.

Das vierte Stück wird nächstens ausgegeben. Hier einsweilen eine kurze Anzeige. Eine ausführlichere soll auch bald folgen.

Leben Sie recht wohl und erhalten mir ein geneigtes Andenken. Weimar d. 5. Juli 1799.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9DEE-6