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An Antonio Brizzi

[Concept.]

Dießmal, mein werthester Herr Brizzi, antworte ich Ihnen um so lieber in deutscher Sprache, als ich nun weiß, daß Sie einen liebenswürdigen Secretär haben, durch dessen Hände das Gegenwärtige gehen wird.

Ihre Demoiselle Tochter wird Ihnen also sagen, daß wir durch die Nachricht Ihrer glücklichen Ankunft sehr erfreut worden: denn Ihre Weimarischen Bewunderer waren durchaus in Sorge für Sie und die lieben Kleine, da Sie in einer so wenig günstigen Jahrszeit einen so weiten Weg zurückzulegen hatten. Nun aber sind wir beruhigt, indem wir Sie glücklich und froh unter den Ihrigen wissen.

Ich habe den ausdrücklichen Auftrag von unsern gnädigsten Herrschaften sowohl als von vielen Freunden bey Hofe und in der Stadt, Ihnen zu sagen, wie sehr das Andenken jener vergnügten Stunden, die Sie[381] uns verschafft, noch immer lebhaft ist, wie man Ihrer Vorzüge überhaupt und im Einzelnen gedenkt uns sich sowohl des Ganzen, dessen Genuß Sie uns möglich gemacht, als auch der besondern Stellen, denen Sie einen vorzüglichen Glanz gegeben, in der Erinnerung freut.

Mögen Sie dieses Jahr recht glücklich anfangen und uns in Hoffnung lassen, Sie in dem Laufe desselben abermals zu bewundern und zugleich einen andern Theil Ihrer lieben Familie bey dieser Gelegenheit kennen zu lernen. Ich empfehle mich persönlich zum allerschönsten, sowie meine Frau mir die Besten Grüße aufträgt, und unterzeichne mich mit Versicherung des lebhaftesten Antheils an Ihrem Wohlergehen.

Weimar den 5. Januar 1811.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An Antonio Brizzi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9DFB-A