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An den Herzog Carl August

Unendlich leid hat es mir gethan Ew. Durchl. in der letzten Zeit nicht aufwarten zu können. Mein Befinden ist aber gar zu schwanckend, das geringste Unternehmen bringt mich aus dem Gleichgewicht.

In den leidlichen Intervallen bin ich fleißig und hoffe meine Farbenlehre zu Ostern herauszugeben und sie als ein dauerndes Denckmal von Ew. Durchl. Gunst, Theilnahme, Förderung und Nachsicht aufzustellen.

[150] Mit den Wolfischen Ehleuten, deren Aufkündigungs Zeit Weynachten eintrat haben wir schon seit Michael, indem ihre Beybehaltung allerdings wünschenswerth ist, auf allerley Weise negoziirt; aber noch bis jetzt uns mit ihnen nicht vereinigen können. Diese Leute wissen zu gut was sie uns werth sind, fangen an sich mit dem Maasstabe der Sänger zu messen, und stellen mancherley Vergleichungen an die uns nicht günstig sind; doch hoffe ich es wird sich manchen lassen und wir werden alsdann sogleich schuldigsten Bericht erstatten.

Bey Röpkes Abgang ist uns ein Bassist nöthig. Ein früher empfolner wird nächstens eintreffen und sich produciren. Sollte seine Stimme, sein Spiel, sein Wesen nicht anstehen; so ist dafür gesorgt daß er uns nicht zur Last falle. der Beyrath und die Thätigkeit des neuen Capellmeisters wird uns über solche Punckte künftig wohl völlig beruhigen.

Mich ins neue Jahr hinüber Ew. Durchl. Huld und Gnade so wie das Meinige empfehlend

W. d. 25. Dec. 1809.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E02-0