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An Gottfried Wenzel Grafen von Purgstall

Wenn mir aus früheren Zeiten besonders die angenehmen Stunden auf dem Altane zu Stäfa gar wohl im Gedächtnisse sind, so können Sie, theuerster Herr Graf, überzeugt seyn, Daß es mir zu sehen und Ihr gastfreundliches Anerbieten anzunehmen.

[395] Auf Ihren gefälligen Brief habe ich gezaudert zu antworten, bis ich mich hier in Carlsbad völlig überzeugen wußte, daß ich besser thue, gerade nach Hause zu gehen, als auf einem Umwege meinen Freunden vielleicht befinde, so hänge ich doch zu sehr von Tag und Stunde ab und kann schon hier den mildesten Anforderungen der Gesellschaft nicht genugthun.

Nehmen Sie indessen meinen lebhaftesten Dank für das gütige Anerbieten, erhalten Sie mir ein freundliches Andenken und erlauben mir, es zu erneuern, wenn Jemand von denen, die mich näher angehen, Wien besuchen sollte! Meine besten Wünsche begleiten dieses Blatt.

Carlsbad den 28. August 1807.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Gottfried Wenzel Grafen von Purgstall. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E1D-5