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An August von Goethe

Meine besten Grüße zuvor, vermelde mancherley wie folgt:
1) Hat Schlosser über die Vermögensreste angefragt, betreffend
a) Den Verkauf des Ochsischen Hauses.
b) Versilberung des Mustischen Insatzantheils.
c) Ingleichen der Frakfurter Papiere.

und was sonst noch seyn möchte.

Sie gehen so eilig damit zu Werke, daß sie schon zur Neujahrsmesse nach Leipzig assigniren wollen.

Da ich nun eine so bedeutende Angelegenheit nicht für mich entscheiden [möchte], auch noch hie und da einige Bedenklichkeit obwaltet, so wünschte Ew. Weisheiten Gutachten darüber zu vernehmen, und ersuche dich daher, Sonntags bey guter Tageszeit hier einzutreffen, da denn noch manches Andere zu besprechen seyn wird. Auf beyliegendem Blatte bemerke einiges, welches mit den Botenfrauen herüber wünsche.

2) Ob ich denn gleich nicht verlangen kann, daß du dich zu gleicher Zeit einrichtest, die Rechnung der sämmtlichen Baulichkeiten dahier völlig abgeschlossen zu sehen, so wird sich doch über die Sache umständlich sprechen lassen, und man wird diejenigen Schritte verabreden, welche man thun muß, um dieses übrigens keineswegs verwickelte Geschäft in Stand zu bringen.

Jena d. 12. Dec. 1817.

G.


[325] [Beilage.]

Folgendes wäre zu senden, zu besorgen und mir allenfalls Nachricht zu geben:

1) Auf meinem Tisch am Ofen liegen mehrere Papiere übereinander gehäuft, meistens ungeheftet, sämmtlich auf die oberaufsichtlichen Geschäfte bezüglich, diese wünsche zusammen gebunden, wohl eingepackt mit den Botenfrauen.

2) Gegen Weihnachten den 22. oder 23. December ist des Herrn Staats-Minister von Voigt Geburtstag, Kräuter weiß, wie viele Theile meiner Werke derselbe vor'm Jahre erhalten, die folgenden Bände wären auf eine freundliche Weise, mit einem breiten Band zusammen gebunden, vorzubereiten, ich schicke einen Brief zur Begleitung dieser Gabe.

3) Von denen angelangten Rübchen, erbitte mir einige Portionen für die hiesigen guten Freunde, denen ich für die mancherley guten Bissen, die ich ihnen abschmause, doch auch gerne etwas Freundliches erzeigen möchte.

4) Pastor Putzsche macht mir ein Sortiment aller seiner Kartoffeln zusammen, er wünscht dagegen etwas peruanische, wovon er ganz abgekommen ist, besorge mir ein Säckchen von mittlerer Größe, zum legen vortheilhaft.

5) Findet sich das Lexikon des Menisky, Türkisch, Arabisch, Persisch, Wien 1780, auf der Großherzoglichen Bibliothek?

[326] 6) Herr Hofrath Jagemann hat einen ziemlichen Vorrath von spanischer weißer Kreide, davon Herr Müller vielleicht ein paar Stückchen abgeben könnte.

Jena d. 12. Dez. 1817.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E82-E