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An Heinrich Christian Boie
Auch wieder ein Wort mein lieber Boie das ich Ihnen so lang schuldig bin, und herzlichen Dank für die überschickten Sachen. Schönborn schreibt aus Algier, grüst Sie, und meldet daß Sie mir einige Sachen für ihn senden würden. Thun Sies doch gleich, und auch eine Gelehrten Republik für ihn, die hat der Arme noch nicht gelesen. Ich mach Ihm allerley zusammen und spedirs nach Marseille. So kriegt [219] ers eben gegen das Frühjahr. Behalten Sie unsern frugalen Abend im Gedächtniss, und schicken mir doch indes auf Abschlag die Niobe, recht wohl gepackt ich bitte. Sie glauben nicht wie noth mirs wieder um so eine Erscheinung thut. Sie sollen auch einen ganz neu gefertigten Medaillon von meiner Nase haben, der ganz wohl gerathen ist. Das heißt nun zwar immer Gold gegen Bley, aber zu meinem Bley leg ich eine große Quantität guten willen. Die versprochenen Gedichte kriegen Sie auch nächstens. Hahn ist ein sehr lieber Mann. Ich zeichne mehr als ich sonst was thue, liedere auch viel. Doch bereit ich alles, um mit Eintritt der Sonne in den Widder eine neue Produktion zu beginnen, die auch ihren eignen Ton haben soll. Es ist wieder Eis Bahn, adieu ihr Musen, oder mit hinaus auf die Bahn, wohin ihr Klopstocken folgtet. Adieu lieber Mann. Behalten Sie mich lieb.
Frankfurt d. 23. Dez. 1774.
G.