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An Johann Heinrich Jung

[Concept.]

Sie haben mir nach so langer Zeit durch Ihren Brief und das darinn geschenkte Vertrauen eine große Freude gemacht. Es war um so nöthiger die genannten Personen zu empfehlen, da, bey der großen Menge von Unglücklichen, der Würdige wie der Unwürdige, schon beynah überall erschöpfte Gemüther und Beutel findet. Ich habe in Rücksicht auf Ihr Zeugniß zuerst Herrn von Malberg, und dann auch die Frauenzimmer freundlich aufgenommen, und sie in die Wege geleitet auf denen sie auch wie mir scheint ihren Zweck erreicht haben, wenigstens scheinen sie zufrieden von hier weggegangen zu seyn.

Auch von Gotha aus habe ich die Versichrung erhalten daß man sie mit einiger Aufmerksamkeit aufnehmen wollte. So viel habe ich Ihnen zu melden für Pflicht geachtet, damit ich durch mein Stillschweigen[23] nicht etwa auch in den Verdacht der Ungefälligkeit und Unthätigkeit bey Ihnen verfallen möchte. Der ich recht wohl zu leben wünsche und mich der Fortdauer Ihres Andenckens empfehle.

W. d. 19. Jan. 97.

[24]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Johann Heinrich Jung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9EFA-4