23/6469.
An den Prinzen Friedrich von Sachsen-Gotha
[Concept.]
Den trefflichen und bewundernswürdigen Iffland habe ich wirklich abreisen lassen, ehe ich Ew. Durchl. für das neuerliche gnädige Andenken durch Herrn v. Hornstein geziemenden Dank sage. Noch bis auf die letzte Vorstellung hoffte ich Ew. Durchl. hier zu verehren. Allein das Vergnügen, das uns der unübertreffliche Schauspieler gewährt, ward leider besonders in meinem Hause durch Ew. Durchl. Außenbleiben sehr verkümmert, die Frauenzimmer wollte sich gar nicht zufrieden geben. Rapuschekarten waren rießweise über einander gethürmt, Picalillo und Gurken und was zu einer leichten Abendcollation, [222] wie Ew. Durchl. sie lieben, sonst noch gehören mag, häuslich bereit, und nun die erst verzögerte, sodann aber völlig vereitelte Hoffnung höchlich beklagt und bedauert. Damit aber die Haushälterinnen nicht ganz umsonst gearbeitet haben, auch ihre Sorgfalt aus der Ferne beweisen mögen, tragen sie mir auf, zwey Fäßchen an Ew. Durchl. zu spediren, welches hiermit unter den angelegentlichsten Empfehlungen geschieht, und damit der Postwagen nicht versäumt werde, nur mit eiliger und herzlicher Versicherung begleitet, daß wir Ew. Durchl. alle wie immer und für immer ergeben sind.
Ihrem Durchlauchstigsten Herrn Bruder, welcher mich mit gnädigem erheiternden und belehrenden Besuche zweymal erfreut, bitte mich zu fernern Gnaden unterthänig zu empfehlen.
Weimar den 3. Januar 1813.