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An Johann Heinrich Meyer

Hiebey, mein theuerster Freund, ein Brief der uns willkommen seyn muß, weil man daraus sich gern überzeugt, daß er es ehrlich gemeint hat und meint. Ich lege ein ostensibles Blatt bey und erwarte weitere Befehle. Es ist mir nur halb lieb, daß aus dem Brief ersichtlich ist, wie ich schon damals in Zweifeln schwebte. Möge uns Gott weiter helfen, denn es scheint in diesem wie in mehreren Fällen eine übernatürliche Hülfe nöthig zu seyn, um – – –

Die Redaction und Anordnung Ihrer Aufsätze macht mir täglich mehr Vergnügen, ich wiege sie hin und her, lasse sie schreiben und abschreiben, es wird ein liebenswürdiges Ganze. Senden Sie mir das Fertige über die Arbeiten der Gebrüder Henschel, weil diese einzuschalten sind. Die Pferdeköpfe machen den Schluß, es sind gerade vierundzwanzig Nummern.

Auch das Wenige über den ausschattirten Domriß wünschte, weshalb ich ganz Ihrer Meynung bin.

Überhaupt wird es gar manches zu bereden geben über Behandlung solcher Dinge, wie Sie ja schon jetzt verfahren. Ich habe viel darüber nachzudenken Ursache gehabt.

Bey Überhäufung der Druckerpressen, die in der Messe noch für die Messe arbeiten, bring ich erst zu[74] Anfang künftiger Woche das Manuscript in die Presse, dann wird es aber auch hinter einander weggehen.

Die Kupfer, die Sie schon kennen, machen mir viel Freude. Es ist immer wie Öl in die Lebenslampe, wenn man so außerordentliche Thätigkeiten auch nur im Widerglanz erblickt.

Und hiemit die besten Wünsche auf baldiges Wiedersehn.

Jena den 18. October 1819.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9F1B-1