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An Johann Wilhelm Süvern

Ew. Wohlgeboren

empfangen den gefälligst mitgetheilten Schillerschen Brief, nach genommener vergönnter Abschrift, mit dem größten Danke zurück. Ich mußte mich gar sehr freuen den edlen Freund in seiner vollen Energie auf diesen Blättern wieder zu erblicken. Die Maxime daß nur der Lebende Recht hat ziemt einem solchen Geiste; [233] denn freylich, wer auf's Lebendige wirken will, darf am Vergangenen nicht mit allzugroßer Liebe verweilen.

Aber zugleich erneuert diese seine briefliche Äußerung das traurige Gefühl daß wir ihn nun schon zwanzig Jahre vermissen; man darf sich diesem Gedanken nicht hingeben; und ich eile mit der Bitte zu schließen: daß Sie mir als dem Überbliebenen, ein freundlich, wohl wollendes Andenken immerfort erhalten mögen.

ergebenst

Weimar den 21. Juni 1825.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Johann Wilhelm Süvern. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9F3F-F