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An Behrendt
Indem ich Ew. Wohlgebornen zu der wohlvollendeten Reise Glück wünsche, habe ich die Ehre hierbey den Auszug aus zwey Briefen unsers seligen Freundes mitzutheilen. Es sind die Stellen die sich auf seine [1] Lebensbeschreibung beziehen. Daß ich die Briefe nicht selbst, sondern nur eine vidimirte Abschrift der Stellen quaestionis übersende, werden Ew. Wohlgebornen verzeihen: denn der erste Brief besonders ist lang und enthält mehrere strenge Urtheile über deutsche Künstler, die ich in mancher Rücksicht gern für mich allein behalten mag. Ew. Wohlgebornen werden aus dem Mitgetheilten die Intention unsers trefflichen abgeschiedenen Freundes deutlich ersehen und ich wünsche mir bald die nöthige Zeit, um die Arbeit auszuführen, die nicht gering ist, weil alles umgeschrieben werden muß, wenn der Inhalt in einer des großen Künstlers einigermaßen würdigen Form erscheinen, und den Beyfall aller Hackertischen Freunde sowohl als der Kunstfreunde überhaupt verdienen soll. Ich werde nicht ermangeln mit einem Exemplar aufzuwarten.
Der ich mich indessen Ihrem geneigten Andenken empfehle und die Ehre habe mich zu unterzeichnen
Ew. Wohlgeb.
ergebenster Diener
J. W. v. Goethe.