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An Carl Friedrich von Woser
[22. Mai.]
Welche Freude würde ich in früherer ruhiger Zeit bey dem Empfang von Ew. Excellenz Briefe empfunden [262] haben, da man zwar nicht im Überfluß, doch bequem lebte und im Stande war zur Zufriedenheit würdiger deutscher Männer manchmal dasjenige im Kleinen zu thun, was sie von der Nation im Großen hätten erwarten können. Leider traf mich Ew. Excellenz vertrauliches Schreiben in der ganz entgegen gesetzten Lage, die drohende allgemeine Noth führte jeden auf einen unnatürlichen Egoismus und die Feder versagte mir mehr als einmal den Dienst, wenn ich antworten und mein Unvermögen bekennen wollte.
Nun da die Hoffnung des Friedens uns wenigstens scheinbar näher . . . . . läßt daß wir vielleicht bald wieder in einen Zustand gerathen können, in welchem wir auch angenehme Pflichte zu erfüllen im Stande sind; so versäume ich nicht Ew. Excellenz für das mir bezeigte Vertrauen zu danken und zu versichern, daß ich es für eine der schönsten Früchte der wiederhergestellten Ruhe halten würde, wenn ich mich im Stand sähe, wenigstens einen Theil Ihrer Wünsche zu erfüllen, und durch den guten Willen zu zeigen, wie sehr ich wünschte für die frühere Bildung, die ich Ihrem Einfluß schuldig bin, dankbar zu seyn.
Der ich mich
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