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An Johann Friedrich Fuchs

Der von Ew. Wohlgebornen eingegebene vierteljährige Rechnungs Extract veranlaßt Fürstliche Commission, die Verhältnisse deutlicher auseinander zu setzen, als es bisher geschehen können.

Nach der Lage der Sache und nach Serenissimi ausdrücklicher Intention hat das anatomische Theater und das Herzogliche Museum als zwey völlig verschiedene Anstalten anzusehen, deren Bedürfnisse auf keine Weise zu vermischen sind. Das anatomische Theater hängt mit der ganzen Gesammt-Academie zusammen, und was dessen Erhaltung oder Benutzung aufzuwenden ist, wird entweder von den Fürstlichen Cammern oder von dem jedesmaligen Professore Anatomiae geleistet. Das anatomische Museum ist eine besondere, von unserm gnädigsten Herrn allein abhängende Anstalt, und die dazu bestimmte Summe kann daher nur allein zu Erweiterung und Erhaltung desselben angewendet werden.

Nach diesen Grundsätzen hat Commissio zu der eingesendeten vorläufigen Berechnung einige Bemer-[78] kungen aufgesetzt, welche sie Ew. Wohlgebornen hierdurch mittheilt. Denn nur auf eine Sachgemäße und billige Einrichtung kann ein Institut gegründet werden, das ohnehin mit manchen Hindernissen zu kämpfen hat.

Serenissimus haben uns überhaupt nur zu einem Versuche autorisirt, welcher bisher, wie Ew. Wohlgebornen am besten bekannt ist, nicht zum erfreulichsten ausgefallen. Durch Ihre Accuratesse und Thätigkeit hoffen wir bis Ostern ein anderes Ansehn der Sache, um Serenissimo die Fortsetzung des Unternehmens unterthänigst anrathen zu können.

Weimar den 5. December 1805.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1805. An Johann Friedrich Fuchs. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9F6C-9