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An August von Goethe
Donnerstag den 26. August.
Früh fünf von Jena. Starker gleichvertheilter Nebel. Rothenstein 6 1/2. Kahla 7 1/4. Brücke unter Orlamünde 8 1/2. Pößneck 11. Ab um 1. Schleiz um 6. Der Himmel hatte sich aufgeklärt. Schönes Wetter, leidliche Wege.
Gewitter von der aufgehenden Sonne. Zerstreut durch Ostwind. Die Waldwiesen bethaut. Klarer Himmel. Wege fürtrefflich. Ein sonderbarer Fund ein Quarzhügels, nicht ganz zum Felsen consolidirt; unschätzbar für den Chausseebau.
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Sonntag den 29. August.
Herrlichster Morgen. Zu trinken angefangen. Biographica 1815. Nach Tische 1816 schematisirt. Die Andreasgasse hinauf. Pragerstraße. Hinter der Kirche herunter. Brief der Mecklenburgischen Herrn Stände von dem 10. July.
Montag den 30. August
Getrunken zu Hause. Schema von 1817. Zu Fürst Metternich, zu Geheimenrath Berends. Adam Müller bey mir. Zu Meyers, Prager Kunsthändler. Chotekischer Weg. General Wolzogen zu mir.
Abends für mich. Recapitulation des Vernommenen. Neubrunnen getrunken.
Aus Vorstehendem werdet ihr ersehen daß es mir bis jetzt ganz gut ergangen; von acht Tagen zu acht Tagen erhalten ihr das Fernere.
[3] Herr Geh. Cammerrath Stichling war abgereis't, des Herrn Canzlers Brief blieb daher bey mir liegen.
Meinen abermaligen Nachbar Herrn Geheimenrath Berends habe schon besucht; er grüßt Rehbein schönstens, für welchen Freund auch das Blatt der Piaristen beyliegt.
Carlsbad d. 31. Aug. 1819.
G.