1789, 9. Mai.


Mit Caroline Herder

Ich habe Dir bisher Goethe so wenig genannt, weil ich ihn wenig allein gesprochen habe. Gestern hat er den »Tasso« bis auf drei Scenen der Herzogin vorgelesen. O, wie bestrafe ich mich, daß ich ihn auch nur einen Augenblick verkenne! Er ist durchaus eine treue männliche Seele, und es freut mich, daß Du dies in einem Deiner letzten Briefe wieder erkennst. Er kam gestern Abend noch zu mir, und da wir über »Tasso« fertig waren, über den Du Dich gewiß freuen wirst, warst Du unser Gespräch. Dem Herzog hat er gesagt, daß unsre Schulden 1800 bis 2000 Rthlr. betragen. Es war des Herzogs eigner Entschluß, sie zu bezahlen. [120] Die übrigen Bedingungen müssen alle alsdann noch besser und anders eingerichtet werden, wenn wir bleiben wollen.

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Von Deiner Herreise meint Goethe, Du hättest besser gethan, wenn Du von Bologna noch Ferrara und die schönen Städte hinauf nach Venedig, dann quer über Oberitalien nach Mailand und durch die Schweiz gegangen wärest. Jetzt, da Du schon in Parma seist, ginge dieser Weg nicht mehr an.

[121]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1789. 1789, 9. Mai. Mit Caroline Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9FFA-B