1811, 10. Mai.


Mit Sulpiz Boisserée

Heute vor Tisch haben wir die Zeichnungen wieder bei der Hand gehabt; Quaglio's Blätter waren gestern angekommen. Die Säulen sind recht schön geworden, und die Straßburger Originalrisse wurden zuerst aufgemacht. Die Augen öffnen sich dem Alten immer[15] mehr und mehr; wir sprachen wieder recht viel, und bei Tisch äußerte er: es sei ihm leid, daß er die Abreise nicht aufschieben könne; er sehe wohl, die Sache wolle ergründet sein und werde immer wichtiger, je mehr man hineinkomme. Er reist am Sonntag; morgen früh haben wir große Ausstellung bei Hof. Goethe will, ich soll Kupferstiche, Straßburger Originalrisse, neugriechische Gebäude – alles mit hinnehmen; um es bequem zu haben, verlangte ich, daß er Anstalten zu einer ruhigen Ausstellung treffen solle. Du [Bertram] kannst Dir denken, daß ihm das zugleich auch ganz recht ist. Und so sind denn schon Baumeister, Ebenist, Castellan und allerlei Volks bestellt, um uns morgen die Sachen vorher zu ordnen, damit der Geheimerath, Excellenz, und meine Wenigkeit unsere Erklärungen in Ruhe von uns geben und die hohen Herrschaften schönstens belehren können.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1811. 1811, 10. Mai. Mit Sulpiz Boisserée. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A022-A