1804, Mitte Juli.
Mit Johann Heinrich Voß d. J.
Neulich fuhr ich mit Goethe und Riemer einmal nach Tiefurt. Da war er unterwegs überaus herzlich. Er sprach von verschiedenen Arbeiten, die er noch vornehmen [211] wolle. »In meinem Alter,« sagte er »kommt man denn doch allmählig auf den Gedanken, daß es mal zu Ende gehen könne.« Sieh, daran hat Goethe früher niemals gedacht; das sieht ihm recht ähnlich. Einandermal sprach er von einem Quidam, der schon sehr bejahrt sei, dessen Mutter aber noch lebte. Da meinte er: das sei gar schön; der Mann müsse sich so viele Jahre, als seine Mutter Vorsprung habe, noch recht sicher vorkommen.
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