1826, 21. Mai.
Mit Sulpiz Boisserée
Nachher sah ich bei Goethe die Skizzen von Gérard's Portraits. Er fand die Manier befriedigend, bewunderte die Mannigfaltigkeit der Stellungen u.s.w. Als ich meine Bemerkungen gegen diese gar zu oberflächliche und etwas rohe Manier von Radirung machte, erwiederte Goethe: »Du lieber Gott! ihr guten Kinder!« (wie denn das in allen diesen Tagen immer seine Ausrufungen sind), »wir in unserer weimarischen Bescheidenheit begnügen uns mit solchen Dingen. Ihr seid vornehm und schwer zu befriedigen.« – Dann kam Bröndsted's Werk über Griechenland zur Sprache – es lag gerade die erste Lieferung da –; dann [287] die äginetischen Bilder und die parthenonischen. Er klagte, daß er nichts davon gesehen habe, als einpaar Basreliefs vom Parthenon und von Phigalia.
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