b.

Wir haben eine Correspondenz miteinander über gemischte Materie beschlossen, die eine Quelle von Aufsätzen für die Horen werden soll. Auf diese Art, meint Goethe, bekäme der Fleiß eine bestimmtere Richtung und ohne zu merken, daß man arbeite, bekäme man Materialien zusammen; da wir in wichtigen Sachen einstimmig und doch so ganz verschiedene Individualitäten [154] sind, so kann diese Correspondenz wirklich interessant werden.

Seinen Roman will er mir bandweise mittheilen, und dann soll ich ihm allemal schreiben, was in dem künftigen stehen müsse und wie es sich verwickeln und entwickeln werde.

Er will von dieser anticipirenden Kritik Gebrauch machen ehe er den neuen Band in Druck giebt. Unsere Unterredungen über die Composition haben ihn auf diese Idee geführt, die, wenn sie gut und mit Sorgfalt ausgeführt werden sollte, die Gesetze der poetischen Composition sehr gut in's Licht setzen könnte.

Seine Untersuchungen über Naturgeschichte, von denen ich Dir einmal mehr sagen will, haben mich so sehr, als sein poetischer Charakter interessirt, und ich bin überzeugt, daß er sich auch hier auf einem vortrefflichen Wege befindet. Auch was er gegen die Newton'sche Farbentheorie einwendet, scheint mir sehr befriedigend zu sein.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1794. 1794, 14. – 28. September.: Mit Friedrich Schiller. b.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A0CA-3