d.

»Die Weiber haben das Eigene, daß sie das Fertige zu ihren Absichten verarbeiten und verbrauchen. Das Wissen, die Erfahrung des Mannes nehmen sie als ein Fertiges und schmücken sich und anderes damit. Nicht die Raupe zu erziehen, das Cocon abzuhaspeln, die Seide zu spinnen, zu färben und zu appretiren, sondern sie zu Blumen zu versticken oder in schon gewebtem Stoffe sich damit zu putzen, ist im allegorischen Sinne dieses Bildes ihre Sache. Daher folgen sie dem Manne nicht in seiner Deduction und Construction, ob sie ihnen schon manchmal artig vorkommen kann, sondern sie [113] halten sich an das Resultat; und wenn sie ihm auch folgen, so können sie ihm doch darin nicht nachahmen und es in anderem Falle wieder so machen. Der Mann schafft und erwirbt, die Frau verwendet's: das ist auch im intellectuellen Sinne das Gesetz, unter dem beide Naturen stehen. Daher muß man einer Frau das Fertige geben; und aus eben dieser Ursache sind sie das wünschenswertheste Auditorium für einen Dogmatiker, der nur Geist genug hat, das, was er ihnen sagt, angenehm und sinnlich ergreifend zu sagen. Das Positive lieben sie in diesem Falle, solche Undulisten sie auch in andern Rücksichten sein mögen.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1806. 1806, November.: Mit Friedrich Wilhelm Riemer. d.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A114-2