1831, 15. Juli.


Mit Friedrich Soret

Einen Augenblick bei Goethe, dem ich meine gestrige Commission des Königs [von Württemberg, der Goethen für das Vergnügen danken ließ, das ihm der Besuch bei Goethe gemacht] ausrichtete. Ich fand ihn beschäftigt mit Studien in Bezug auf die Spiraltendenz der Pflanze, von welcher neuen Entdeckung er der Meinung ist, daß sie sehr weit führen und auf die Wissenschaft großen Einfluß ausüben werde. »Es geht doch nichts über die Freude,« fügte er hinzu, »die uns das Studium der Natur gewährt. Ihre Geheimnisse sind von einer unergründlichen Tiefe, aber es ist uns Menschen erlaubt und gegeben, immer weitere Blicke hineinzuthun. Und gerade daß sie am Ende doch unergründlich bleibt, hat für uns einen ewigen Reiz, immer wieder zu ihr heranzugehen und immer wieder neue Einblicke und neue Entdeckungen zu versuchen.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1831. 1831, 15. Juli. Mit Friedrich Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A131-F