1809, 6. September.


Mit Friedrich Wilhelm Riemer

Nach Tische Schlegel's Vorlesungen über Euripides. Goethe bemerkte: Warum difficilis in perfecto mora sei? Die Kunst lasse sich allerdings mit einem Conus oder einer Pyramide vergleichen, deren oberste Spitze durch ein Individuum gebildet werde (z. E. Raffael). Nun gehe die Kunst nicht zurück oder abwärts, aber die Nachfolger blieben aus Bequemlichkeit nur unter derselben zurück, weil sie sich nicht mehr bestreben möchten, sondern sich mit dem Machen begnügten, wie ja alles Publicum nur auf's Machen sehe. Raffael selbst, wenn er älter geworden, würde Euripidisch geworden sein, wohin er sich in späteren Sachen neige. Beispiele an den Darstellungen des Bethlehemitischen Kindermords.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1809. 1809, 6. September. Mit Friedrich Wilhelm Riemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A2C7-8