1830, 21. August.


Mit Friedrich Soret

Ich empfahl Goethen einen hoffnungsvollen jungen Menschen [Ettmüller]. Er versprach, etwas für ihn zu thun, doch schien er wenig Vertrauen zu haben.

»Wer wie ich,« sagte er, »ein ganzes Leben lang kostbare Zeit und Geld mit der Protection junger Talente verloren hat, und zwar Talente, die anfänglich die höchsten Hoffnungen erweckten, aus denen aber am Ende gar nichts geworden ist, dem muß wohl der Enthusiasmus und die Lust, in solcher Richtung zu wirken, nach und nach vergehen. Es ist nun an euch jüngern Leuten, den Mäcen zu spielen und meine Rolle zu übernehmen.«

Ich verglich bei dieser Äußerung Goethes die täuschenden Versprechungen der Jugend mit Bäumen, die doppelte Blüthen, aber keine Früchte tragen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1830. 1830, 21. August. Mit Friedrich Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A2E2-A