1826, 23. Mai.


Mit Sulpiz Boisserée

Am andern Morgen .... machte mich Goethe aufmerksam auf die Maske der Medusa aus der Villa Rondanini, die ihm der König von Bayern in einem alten Abguß geschenkt hat. Sie lag auf einem Modellirtischchen. Sie macht den eigenen Eindruck von einem Sterbenden, dessen Ausdruck zwischen ungeheuerm Schmerz, Wahnsinn und Wuth schwebend ist; man [288] sieht ein von leiblichem und geistigem Schmerz überwältigtes, kräftiges weibliches Wesen mit vieler Naturwahrheit dargestellt. Goethe meinte: bei aller Wahrheit seien die Augen und der Mund übermäßig groß und zwar nicht durch den Ausdruck, sondern aus Absicht, um den Character zu steigern. – Ob es wahr ist? ....

Den Nachmittag brachte ich... dann bei dem Alten zu. Er erzählte von einem indischen Roman, »Pandurang Hari«, von einem Engländer, der lange in Indien gewesen; es sei sehr interessant als Schilderung des Lebens in Indien.

[289]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1826. 1826, 23. Mai. Mit Sulpiz Boisserée. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A3F0-2