1815 (?).


Über Dur und Moll

»Der Grund des sogenannten Moll liegt innerhalb der Tonmonade selbst. Dies ist mir aus der Seele gesprochen. Zur nähern Entwickelung bahnt vielleicht folgendes den nähern Weg: dehnt sich die Tonmonade aus, so entspringt das Dur; zieht sie sich zusammen, so entsteht das Moll. Diese Entstehung habe ich in der Tabelle, wo die Töne als eine Reihe betrachtet sind, durch Steigen und Fallen ausgedrückt. Beide Formeln lassen sich dadurch vereinigen, daß man den[260] unvernehmlichen tiefsten Ton als innigstes Centrum der Monade, den unvernehmbaren höchsten als Peripherie derselben annimmt.«

[261]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1815. 1815 (?). Über Dur und Moll. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A5CA-C