1830, 10. Februar.


Mit Friedrich Soret

Heute nach Tische war ich einen Augenblick bei Goethe. Er freute sich des herannahenden Frühlings und der wieder länger werdenden Tage. Dann sprachen wir über die Farbenlehre. Er schien an der Möglichkeit zu zweifeln, seiner einfachen Theorie Bahn zu machen. »Die Irrthümer meiner Gegner,« sagte er, »sind seit einem Jahrhundert zu allgemein verbreitet, als daß ich auf meinem einsamen Wege hoffen könnte noch diesen oder jenen Gefährten zu finden. Ich werde allein bleiben! Ich komme mir oft vor wie ein Mann in einem Schiffbruch, der ein Brett ergreift, das nur einen einzigen zu tragen imstande ist; dieser eine rettet sich, während alle übrigen jämmerlich ersaufen.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1830. 1830, 10. Februar. Mit Friedrich Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A5E1-5