a.

Ich beschloß die Briefe [von Zelter u.a. an Goethe] dem Dr. John, Goethes Privatsecretär zu überbringen und ihn durch diesen zu bitten, mir eine Empfangsstunde nach Durchlesung der Briefe zu bestimmen. Nur eine halbe Stunde war vergangen, als Dr. John kam, – ein wackerer und recht verständiger junger Mann, dessen Bekanntschaft mir angenehm gewesen ist – um mich zu ihm abzuholen.

Ich stand nun vor ihm. Er empfing mich freundlich; ich war eine Viertelstunde da, dann machte er eine Verbeugung und ließ mich gehen. Was ich mit ihm redete, hatte nicht viel zu sagen; es vergeht ja schon einige Zeit damit, zu sagen woher man kommt und wohin man geht. Zumtheil drehte sich das Gespräch um die neue Universität in Norwegen, welche mir überhaupt ein bequemer Gegenstand ist, der immer eine Einleitung giebt. Von meiner Begeisterung für ihn sagte ich kein Wort; das wagte ich nicht. Ich stand mit ihm nahe am Fenster; da stand er hoch und kraftvoll, in einem blauen Rock, in welchem er auch am gestrigen Tag gekleidet gewesen war ....

Wenn ich nun von weitem einen blauen Rock und eine hohe ansehnliche Gestalt sah, gerieth ich gleich in [316] Bewegung, und das noch mehr, als ich einpaar Tage später wirklich Goethe auf der Straße begegnete, und er mich freundlich anredete: »Wie geht's?«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1812. 1812, Juni (?).: Mit Frederik Christian Sibbern. a.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A680-6