1811, Mitte Januar (?).


Mit Charlotte von Schiller

Diese [Brüder Boisserée] hab' ich auch kennen lernen; sie sind jetzt in Heidelberg. Sie haben eine [1] ganze Sammlung Madonnenbilder vom Anfang der Schulen und kaufen, was sie können, und sammeln in dieser Idee fort, die Fortschritte der Kunst zu beurkunden. Diese wollten herkommen mit ihren Schätzen, und der Meister [Goethe] hat durch Minister Reinhard, dessen Theilnehmer sie bei seinem Gut [Apollinarisberg] sind, diese Herkunft (unter uns gesagt) nicht zustande bringen lassen. Er erzählt' es mir, der Meister nämlich, und freut sich darüber. Da sagte ich: mir ist's auch nicht unlieb; denn ich bin auch entübrigt, diesen Herren eine Artigkeit zu erzeigen. Da entgegnete der Meister: »Liebes Kind! Eure Artigkeiten, nimm es mir nicht übel, kenne ich schon. Da nehmt Ihr einen alten Topf, füllt ihn mit Colonialwaaren und setzt die Fremden da herum und glaubt alles gethan zu haben, während wir andern wirklich artig sein müssen.«

[2]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1811. 1811, Mitte Januar (?). Mit Charlotte von Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A6C1-5