Bl. 73r

Hie hernach hebt ſich an ain langs ſunder guets

gedicht / von dem heȳlig antlicz vnd angeſicht vnſers

lieben herren Jhū x / von der feranica vnd yr

geſangs ain ſun der hort in des Regenpogn brieff

weis. vnd hat auch der regpogn geticht. got

dem herren vnd ſeiner heýligen martter zū lob /

vnd zeer. man hórt auch in dem geticht v[ý]l

vnd manigelaý red vnd widerred. die ſich zwiſch

[]

Bl. 73v

pilato vnd den juden ergangen haben. da ain

kaýſer von Rom durch groſſer prechlichait vnd

ſiechtums wegen. gen jeruſalem ſannt. vnd

het gehórt. von ainem maiſter der hieſz Jheſus

der all geprechen der ſiechtum kund wenden.

vnd wen er berúert mit ſeiner handt der ward

dauon geſunt / vnd do deſſelb kaýſers groſſe

vnd ernſtleiche potſchaft gen jeruſalem kam

da was der herr vnd maiſter Jheſus nu gemartt^t

word. da was des kaýſers pot laidig. vnd

het die juden vnd pilatum gar herrt. da gab

ſich vil red vnd widerred. wie ſich vil ſach

geben vnd vergangen habend. von der vanr[?]k=

núſz hintz auf die auffart vnſers herr jhū

x / des iſt in dem geſangk vil begriffen /

als man das her nach jn den lied hórt / der

ſind an der zal. lxv wie die feronica gen

Rom kam vnd jheruſalem zerſtórt ward /

[]

Bl. 74r

O ſúeſſer got der gnaden dein hab ich begier / ſend

deinen Engel von dem hýmel her zw mir / das

ich ain puech[e] mit ýnnigkhait gemache dir / vnd wol

von deinem angeſicht / múg ſprechen vnde singen

wie das von jherúſalem gen rame kam / vnd ainem

krangkhen kayſer schwere ſucht be[*]nam / feranica

so nenne ich des púeches ſtam / an gottes hilff ſo

mag ich nicht / daſſelbig puech volpringen / jn gottes

nam den leúten ichs verkúnde / jn gottes ere heb ich

diſe lieder an / wer die mit jnnigkhait anhórt fraw

oder man / Dem mag des ſelben tages nÿer laýd

beſtan / hat Er zw gottes leýden pflicht vnd lebt an

haubet ſúnde / -

Jch bitt dich herr z lobe deiner trinitat / thúe

mir verleichen kluegen ſin vnnd weýſen

rat / das ich dich múg geloben wol an aller ſtat / vnd

das wir auch dein antlicz her / mit freúden aneſchaúen /

Dein milde gúet haſtw erzaiget manigfalt /

darvmb dich pillich ſollen loben júng vnd alt / das

dw auf erden haſt gelaſſen dein geſtalt / die da be=

laýb mit groſſer er / feranica der frauen Hillf

herre got laſz mich das puech volpringen / Alſo

das herr gelobet werd dein edler nam / vnd auch

dein antlúcz das iſt allſo wunneſam / das wir an

ſchaúen dort den ſáldenreýchen ſtam / béy dir mit

freúden ýmermer / ſo will ich fróleich singen /

[]

Bl. 74v

Ein kayſer vor gewalttigklich ze rome ſaſz / zer:

gangen vnnd zerprochen iſt jm ſein palaſt /

darjnnen ſicht man wachſen neſſel vnde gras /

ſein venſterwerch iſt jm zerſtórt / ze^fallen vnd zer :

riſſen / Des kaýſers namen was thýberi9 genant /

dort nach der thiber fleúſt durch rom jn walſchen

land / jm dienten kúnig fúrſten /grafen z der hant /

so óffen ich des pueches ort / das jr es sollendt wiſſen

er het ain ſucht die kúnd kein man gepúeſſenn

czwelff maiſter hettē all an jm vorzweýfelt gar /

die ſucht hett er getragen vier vnd zwainnzig jar /

jn ſeinem leýb da ward er faul ſprich jch fúrwar /

auch was er lam ich ſing euch fort // an henden

vnnd an fúeſſenn / -

Der ſelbe kaýſer was ſo gâr ain [ſchaden fr] frum=

mer man / das man zẃ rom vor wýſers kaýſers

nye vernam / ſtern vnde man darzw die ſúnnen pett

er an / er lieſz jm machen ai abtgott / von ſilber vnd

von golde / Den lieſz Er ſeczen jn den teml auf ainen

ſtain / vor andern fúrſten tet er jm grozz dinſt alain

all vor dem lamp da ſtúnden vil abgot [allain] gemain /

Der kaýſer jm gross er erpott / das er jm helffen

ſolde / er mocht jn vor der ſúchte nit erneren / das

ſachen all die ſeinen rómer gar vnger / vnd mochtn

ſeiner weýſen [rát] nicht wol empern / Sý ſprachen

all wer ſoll vnns weýſen vnde lern / vnd ſtierbet vs

der kaýſer tott / des múgen wir nicht gewer /

[][]

Bl. 75r

Dort zẃ jheruſalem da ward gekauft ain maýd /
die [gen] [⟨ward⟩] gefúrt gen Rom als vnns die ſchrifte ſait /

die rómer hettn ſÿ vil frómder mer gefreýt / wie es

ſtúnd zu der haýdnſchaft / vnd jn der juden lande / Die

jungkhfraw ſprach ich ſag euch alles das ich waýs /

mich fieng ain haýd vnd fúert mich faýl jn ainem

kraýſz / got ainem edlen rómer durch ſein hercze raiſz /

das mich der lóſt aus jamers craft / mit gold vnnd

mit gewande / Sý ſprachen maýd wir wollen nicht emper /

jr ſagend vnns wie es ſtee jn dem lande dort / was

habt jr da geſehen vnd wie habt jr gehórt / das wir den

kaýſer palde laſſen wiſſen fort / wie lange wart

jr dortt jnnhaft das weſt wir alſo gern /

Die jungkhfraw ſprach davon hiet ich euch vil

zúſagen/ wenn ichs bedengkhe ſo verneuet ſich

mein klagen / ich bin mit groſſen ern ertzogen beý

meinen tagen / nn mus ich ar gefangen ſein /

gar aiggen vnd elenden / ýedoch [⟨ſo⟩] will ich euch dý

rechten warhaýt jhehen / Als ich dort jn dem lannd

gehóret han vnnd geſehen / es ſind von ainem maýſtˆ

zaýchen vil geſchehen / das iſt den juden ain ſchwáre

pein / vnd múgend es nicht gewenden / Sý gendt

darauf wie ſy es móchten ſtôren / ſich hat ain neúer

glaub erhaben jn den geſchlechten / dâwider juden

vnde haýden ſere vechten / vnd múgen es doch er:

wern nicht mit kainem recht / Nún ſagt vnns

fúrpas jungkhfraw fein / das well wir ger hóren /

[]

Bl. 75v

Got hat den juden ainen maiſter dar geſanndt / man

ſpricht das er ſeý komen aus der kriechen landt /

wen er an rúert mit ſeiner maiſterlichen handt / vnd

iſt er krangkh er wirt geſundt / was ſucht er hat auff

erde / Man ſpricht [das] alſo das jheſus ſeý der namē ſein /

er kūd aus ainem waſſer machen plangkhen wein / py=

latus ſprach er wer dar komen vber rein er iſt gar

langkh wol ſpricht ſein mund / Auch kan er guet geper=

de / Die warhaýt ſag ich euch an mýſſelingen / ain

taýl der juden hallten jn fúr ainen gott / die haýdenſchaft

die treýbt aus jm den jren ſpot / das dritte taýl ſuechet

ainen falſchen rat / wie ſý jn móchten jn kuerczer

ſtúnd von ſeinem leben pringen /

Sý ſprachen jungkhfraw wer die red geinczleichen

clar / das wir ſý klagten vor dem kaýſer of:

fenwar / vnd der da hat gelegen ſiech vilmanig jar /

jr wurt aus allen ſorgen erlóſt / vnd kámbt in groſz:

ſe ere / Die jungkfraw ſprach Nun thuen ich euch

die warhait kundt / jm vollget nach [zw aller /] ain

groſſe ſchar zẃ aller ſtundt / darvmb das er der ſiechen

macht ſo vil geſundt / Sý werdent all von jm getróſt /

die volgend ſeiner lere / Die ſund vergibet er das

glaubt mir zware / darvmb ſo tragend jm die juden

groſſen neýd / das er dem volgkhe vil der ſúeſſen lere

geýt / jm volget nach ain groſſe ſchar zw aller zeýt /

vnd was er vor dem volgkhe koſt / das iſt gar offenware /

[]

Bl. 76r

Wie ſchier die mere fúr den ſelben kaýſer kam / da er

auf ſeinem pette lag ſiech vnde lam / wie ſchnell

von ſeinen fúrſten er da rat genam / wann er het alczeyt

ſtet bey jm / dy peſten rómer alle / Sý ſprachen was ge:

peúteſt edler kaýſer her / was iſt dein will vnd wie ſtet

deines herczn beger / phýloſian [⟨ſprach kayſer⟩] dw ſolt wiſſen mer / Nún

ſag vns auch dý deinen ſtým / wie vnns dein rat gefalle /

wir ſein betrúebt kaýſer jn deinem reyche / Seýdt das zwelff

maýſter all an dir verzweýfelt han / vnd Nun mit jren

kúnſten dir ſind abgeſtan / des ſind betrúebt kaýſer alle

deine man / weýb vnde kind herr das verným / die ro:

mer all geleiche //

Der kaýſer ſprach zwar mir ſind frómde mer geſait /

[bekande] / da rattend zẃ ob es euch ſeý lieb oder

laýdt / mir iſt guet wiſſen das [⟨ain⟩] haýdniſche maýdt /

iſt komen aus der juden landt / hat man euch pracht

gefangen / von der ſo hab ich wunderliche mer gehórt /

phýloſian der nam die jungkhfraw auf ain ortt / er

ſprach jr zẃ mit manigem ſúeſſen linden wort / ~

jungkhfraw ich bin zẃ euch geſanndt / des lat euch

nicht verlangen / jr ſagendt vnns ob jr den man

icht kennett[*[?]] / der jn dem land dort treybt [*[?]] ſo groſz:

ſe wunder reých / die maýd die ſprach edler fúrſt

ich ſag euch ſicherleých / das auf derden nýn:

dert lebt ſein geleých / er iſt den lewtten wol er:

kanndt / jheſus iſt er genennet / -

[]

Bl. 76v

Der kaýſer ſprach ich klag euch allen diſe nott / das

mich nún tótten will mein aýgen pluete rott / vnd

mich nit hin will nemen der vilraine todt / des ſchreý ich

laút awe der klag / vnd meiner groſſen ſchwáre / Da

ſprach zẃ jm der edl fúrſt phyloſian / gehabt euch wol

wir wiſſen ainen gueten man / der iſt mit ſeinen kúnſt:

ten alſo wolgethan / vnd dórſt jr ſein auff ainen tag /

er ſoll euch komen here/ Welt jr jn han er mag euch

gar wol werden / Seýt das ich mag gefaren reýtten vnnd

auch gen / vnd mit geſundem leýb auf meinen fúeſſen

ſten / vind ich jn dortt jch will ſo fleyſſig bitten den /

das er mir nicht verſagen mag / wes ich jn bitt auf

erdenn /

Phýloſian ich will dir ýmer ſagen dangkh / wann

dw ſichſt ſelber wol das ich bin alſo krangkh /

wolt dir [⟨die⟩] ſelbig raýſe nit werden zulangkh / ob mir

mein leben wurd geſpart / bis man den maýſter precht:

te / phýlosian ſprach kaýſer [⟨jr⟩] ſolt nicht verczagen / Nún

hór ich wol ſo gróſſe wunder von jm ſagen / er wegkhet

die geſtorben ſind vor manigen tagen / Alſo ſagt vnns

die jungkhfraw zart / jch ſuech jn wol mit rechte /

der fúrſte ſprach die raýſz die will ich wagen / jch han

erfarn die zaichen vnnd alles ſein geperd / er tróſt yecz:

lichen der da ſeiner hilff begert / wer jn anrúeffet

den ledt er nicht vngewert / ich will mich hebenn

auff die fart / vnnd fúrpas nÿemant fragen /

[]

Bl. 77r

Phýloſian mein lieber frúnt nún bis nit laſz / jch

ſchwer dir beý den trewen mein vnd thueſtw das /

dw ſolt dich ewigklich vermúgen deſterbas / gen mir al

hie die weýl ich leb / vnd deine kind^ alle / phýloſian Nún

ným das Silber vnd das gold / vnd ným dar zw eđlgeſtain

vnd reichen ſold / ſicz jn ain ſch[i]ff ným alles das dein

hercze wolt / roſz vnde man mein panir ſchweb / vor

hin mit reichem ſchalle / Wild dw jn ſúechen jn

der juden lande / Vindſtw jn dort ſo bring [jn] vnns jn

mit ern her / dẃ ſolt jm geben gúet nach ſeines herczn

ger / iſt yemant jn dem lande der jm ſeý gefer / ſo

peút das man jm fride geb / peý hals vnd auch beý

hannde /

Jſt er ain got dw ſolſt jn laſſen betten an / vnnd

ſolſt gebiettn pfaffen frauen vnde man / vnd

allen fúrſtn das ſÿ jm ſein vnderthan / auff ob er

ſich genedigklich / wolt ber mich erparmen / Phy:

loſian verným die meinen rede ewen / mit reichem

ſchacz ſoltw jn ſelber bergeben / het er den tott vor:

dindt man ſolt jn laſſen leben / das pewt in dort

allen geleich / den reichen vnd den armen / Ob er mein

leben mócht gemachen rechte / Phýloſian verným

die meinen rede pas / dw ſolt von vnſern wegen auch

vermúgen das / iſt ýemandt jn dem lande der jm

ſeý gehas / das dw den treýbeſt aus dem reých / mit

allem ſeý[e] geſchlechte / -

[]

Bl. 77v

Phýloſían der fúrſt vnd auch der werde held / het auf

des kaýſers hof die beſt aúſerwelt / wol ſechczig

ritter wurden jn ain ſchef geſtelt / er lieſz jm laden ainen

kiel / mit gelt vnd gueten ſpeýſen / Der kaýſer freút

ſich alle[n] ſeine[n] herren er rúefft / er ſprach jch will

euch geben ainen gueten brief / wo jr hin kumett / auf

dem wilden wag [⟨ſo⟩] tief / Ob man euch nit gelauben wil /

die warhaýt ſolt jr weýſen / Mein panir ſolt jr offen:

war aufregkhen / wo man es ſicht dabeý man euch ge:

lauben mús / jr ſaget jn dort von mir meinen werden

grúes / jch wer noch fro vnd wurd mir meiner ſúchte

pueſz / vnd waýs doch wol der leúte vil / jr ſere werdt

erſchregkhenn / ~

Phýloſian trat jn ain ſchef vnnd fúr von da / er

het beý ſeinem panir mer dann tauſend man /

die jm da von dem kaýſer wurde[*] vnterthan / mit den

er jn die raýſe flos / ſchon auf der thiber vnde / Da

was er auf der raýſe wol ain ganczes jar / ainen wint=

ter vnd ainen ſuer das iſt war / bis das er fúrpas

kam zẃ ainem ſcheffe dar / er gab dem ánkel ainen

ſtóſz / tief jn des meres grunde / Sý richten zẃ vnd fúren

an die lende / Des kaýſers fann ward aufgeſtegkhet ſý

komen dar / da jr die juden vnd die haýden namen war /

vor groſſem laýd ſý rauften aus pard vnde har / weyb

vnde man jr laýd was gros / Sy wunden da jr hende /

[][]

Bl. 78r

Die juden erſchragkhen ſere vor des kaýſers ſwēm / wie

ſchier ſý botten ſanten gen jheruſalem / der tag was

heylig die leute warn [⟨all⟩] dahaym / man ſagt jn wie des kaýſers

vann / zelande komēn were / jud vnde haýdn hettn vormals

wol gehórt / wie von den rómer ſollt wer jr ee zerſtórt /

des wurdn ſý jn jrem múet gar ſer betórt / vnd da pilat9

das verſan / ſein hercze kam jn ſchwáre / Sý rîchten zẃ

mit alſo groſſen eren / Die juden múſten ander ding zw

rugkhe legen / mit ainem ſchón geſange giengen ſý enge:

gen / der ſchar die Sÿ empfiengen von des kaýſers we:

gen / Sý rúeften all weýb vnde man / willkom jr ro=

mer heren /

Phýloſian der dangkhet zwar den juden do / mit zúch:

tigklichen múte das er ſprach alſo / Nun danckh

euch got ich bin ſein ýnnigklichen fro / das wir hie ſei

ain ganczes jar / das múeſt wir alle raýſen / Phylat9

der het vormals auch gar wol vernúme / wie das

des kaýſers ſún zelande ſolte komēn / er ſprach des ſoll

wir nemen alle gueten frúen / weýb vnde kind die

leúte gar / die wit vnd die waýſen / er ſprach ich

freẃ mich diſer lieben mere / jch han gericht fúnf:

zehen jar jn diſer ſtat / vnd auf dem land das mir

noch nýe des kaýſers rat / ſo nachent kam als er mit

liebe bey mir gat / des pin ich fro das iſt wol war / das

jr ſeýt komen here /

[]

Bl. 78v

Phýloſian den fúrt man auf des kaýſers ſal / die juden

vnd die haýden triben reichen ſchal / das es ſo weýte

jn der groſſen ſtat erhal / ſý dienten jm jn groſſer nott /

ſo rechte kaýſerliche / man ſeczt jn auf ain [k]úſſe das

was pellicken / vnd trueg jm fúr granaten vnd den plank=

en wein / darzw ain gulde pegkh was vol der vingerlein /

die war all von golde rott / vnd mit geſtaine reiche /

phýloſian ſaſz auf dem ſtuel vnd dachte / wie er des

kaýſers ſchengkhe griff weýſlichen an / vor jm was

juden haýden mer dann tauſend man / auch ſtuend

vor jm des kaýſers aufgeregkhter fann / Sý múſten

thuen was er gebot / die brief er mit jm prachte /

Phýloſian der nam pilatum beý der handt / waýſtẃ

warvmb vnns der kaýſer hat hergeſandt / das

wir ſo verr ſein kome her jn diſe landt / der rómiſch

kaýſer lat dich grúeſſen / das dẃ mich ſolt berichten /

Der kaýſer vnd die rómer habent wol vernúmen /

die hieſſen vnns hercziechen vnd das nicht verfrumēn /

wie das ain maýſter ſolde ſein dahere komēn / Das

der kúndt alle ſúchte pueſſen / vnd die mit worten

ſchlichten / Man ſpricht er kúnn die totten machen

leben / Man ſagt vnns dort das jheſus ſeý der name

ſein / er kúnd aus ainem waſſer machen plangkhen

wein / wo vind ich jn pilat ſag mir den willen dein

So will ich dir des kayſers ſúeſſen / mit gantzen treẃen

gebenn /

[]

Bl. 79r

Phylatus der erſchragkh vnnd kam jn groſſe not /

vor vorchten ward er plaich /vor ſchregkhen ward

er rott / er ſprach gnad edler fúrſt der man iſt warlich

todt / mit rechter warhaýt ſprich ich das / vnd red es auf

mein treẃe / zwar des erſchragkh der edl fúrſt phýloſian /

er ſtúnd vnd ſach pilatúm alſo veîntlich an / er ſprach

wie mócht er ſterben alſo ain behender man / auf jn ſo

warff er groſſen hazz / ſein hercze kam jn reúe / jch

glaub nicht das ain ſólicher man erſterbe / Der die

totten leúte wol kan machen leben / dý lamen gen den

plintten jr geſichte geben / phylatús diſe rede ſolttú merg:

ken ewen / beſchaýde mich der mere pas / das gericht

iſt nit dein erbe /

Phýlatús ſprach fórt haýden juden beral / die

ſich geſament haben her auf diſen ſal / der fúrſte

clagt [⟨vns⟩] vnns^s herren kaýſers qúal / vnd fragt vmb

ainen maýſter klúeg / der ſeý jn diſem lande / Des

hab ich jn berichtet ſo jn kúrczer friſt / als wie der

ſelbig man alſ hie geſtorben iſt / es iſt wol war er

het beý jm die ſcharffen liſt / dý kúnſte die er beý jm

trueg / die warn von maniger hande / von ſeinem tot

ſo will ich gar nicht wiſſen / her fúrſt nun fraget

jr die ſelben juden pas / Zenturi9 vnd Annas vnd her

Caýphas / die warn all beý ſeinem tott gelaubent das /

da man jn an ain Creúcze ſchlúeg / vor laýdt die ſtain

auf riſſenn /

[]

Bl. 79v

Nún hórt jr juden jch han phýlatum des gefragt / aúch

bitt ich euch das jr mir all die warhaýt ſagt / jch

hab jm vnſers herren kaýſers not geklagt / vnd klag

euchs allen offenbar / das jr vnns helffet gerne / Der

rómiſch kaýſer waýs wol vnd die rómer freý / wie

das ain klueger maýſter iſt hie nachend beÿ / Nw ſag

mir wie es vmb den ſelben maýſter ſeÿ / ſo thuet jr mir

groſz liebe zwar / vnd eurem rechten herr[e] / jch bin

durch ſeinen willen here komēn / Vind jch jn hie ſo

pring ich jn mit eren dort / vnd thuen ich das ſo get

alle euer ere fort / vind ich ſein nicht ich fúrcht

euer ee die werd zerſtórt / weýb vnde kind die leúte

gar / jr nembt ſein kainen frumen /

Die judn erſchragkhen vor der red vnmaſſen ſer /

Sý ſprachen all genad vns edler fúrſte [⟨ſo⟩] her / wann

von dem mann hiet wier euch vil zúſagen mer / wann

wir es alles dorften klagen / von maniger hande ſachen /

Sy ſprachen edler fúrſt ob jr es wóllent hórn / er

gunt die leúte jn dem land gar ſere tórn / vnd hat gerett

wie er well vnſern teml ſtórn / vnd wolt den wider

jn dreyen tagen / aufrichten vnde machen / Alſo hat

er den ſeinen tott erworben / Gelobt ſeý got wir haben

darvmb ze ſchaffen nicht / phýlat9 der ſaczz ſelber ber

jn gericht / phýlat9 ſprach jr juden jr habt euch ſein

verpflicht / vnd habt jn an ain kreúcz geſchlagen dar=

an iſt er geſtorbenn /

[]

Bl. 80r

Phýlatus ſprach her fúrſt ich will euch ſagen das /

er macht die plinten gſehend vnd d[ie] krangkhen pas /

darvmb ſo truegen jm die juden groſſen has / ſý ſuechten

all da ainen ſin / das ſý jn wolten tótten / Phýlatus ſprach

jch will euch ſagen mee / Sy gaben jm ſchuld er wár ain

ſtórer jrer ee / ſý worchten jm mit gaýſlen vnd mit pe=

ſen wee / das ich gericht beſass ber jn / das múſt ich thún

mit nótten / die juden hielden jn in ein gedinge / Caýphas

der pracht ainen ſeiner junger an / Das er verkaufte Jhe:

ſum den vilwerden man / vnd der doch ſeines tottes nye

kain ſchuld gewan / er gab jn darvmb ainen gwẏn / Nur

eb dreýſſig pfennige /

Da trat her fúr der juden piſchof kaýphas / er ſprach

pilat9 richter warvmb redſtw das / das wir Nun

ſolden vnnſern neýd vnd groſſen has / haben an den gueten

man gelayt / das will ich dir beczaýgen / Gar grozz gewalt

thueſtw vnns vor dem fúrſten freý / Nw was tag vnde

nacht doch ýe dein ratt dabeý / das man jn b das leben pracht

warvmb das ſeÿ / her fúrſte das ſey euch geklaýdt / die

ſchulde was ſein aýgen / Phýlatus der thet jm ain ſtreng

gerichte / Nw waýs ich wol das ich es hóret vnde ſach /

das er was gottes kind als er mit múnde ſprach / vnd

darzw ſtetigkhlichen vnnſer veyer prach / das haben wir

dir digkh geſaýt / das hielteſtw fúr nichte

Phylatus ſprach jr juden redt was ir wolt / wán /

Chaýphas dw haſt an jm die maýſten ſchuld / dw

vnd dein ſchwecher Annas ward jm ýe nicht hold /

[]

Bl. 80v

jr habt vil valſcher liſt erdacht / ee das jr jn gefienget / Nach

ſeinem tod begundt jr alle ſere werben / Caýphas [⟨der⟩] ſprach peſz=

ſer wár es ſollt jheſus ſterben / denn das alle welt gemainig=

kleich ſolt verderben / jr kúelt jn wol ain halbe nacht ee jr

fúr gerichte giengendt / jr kambt fúr mich das ich [euch] jn

richten ſollte / jr ſpracht er het die land bekert von gallilee

vnd het jn ſer geſchlagen jch ſprach was welt jr mer /

Nun richt ich nicht ich ſandt jn kúnig herodis ee / wie

ſchier man mir jn wider pracht / An jm vand ich kain

ſchulde /

Da trat her für der alte annas aúf der fart / mich wúndert

herre das er was ſo wol gelart / wan er hat vnns der júden

alſo vil pekart / das machet alſz ſein falſcher mūnd / mit mainig^

zámazeÿe / Jch kandt in wol ſein vater was ein zimerman / vnd

aúch ſein múeter die vnns vmb das lone ſpan / Er het vil hoche

liſt die jch nicht grúnden kan / vnnd über húeb ſich khaine ſtúnd

der ſein nigramanceýe / Die ſeinen ſcharffen liſtenn waren ſo

veſte er was [⟨ain⟩] maiſter vnnd kúndt an das geſtierne ſechen / vnnd

allen wanl an dem himel khúnd er ſpechen / er weſt woll

was von anegenge was geſchechen / gedénckh vnnd ſīn vnnd

allen grúndt / der herczenn er wol weſſte / - xlij

Der fúrſte ſas inzorenn ſein varb begúndt ſich róttenn /

die júden ſtúenden all vor jm in groſſen nöttenn / Gnad[e]

edler fúrſt wir haben niemāt jcht ze tóten / wa aller gwalt

weltliche^ recht / der iſt vnns gar benúmen / Pilatús ſprach ir júden

habt ein ſólchenn múet / [is] jr lawgent alleſant hernach was ir ge=

túet / Nún ſpracht jr [⟨doch⟩] ber ewch ſo ſolde gen ſein pluet vnnd über

[]

Bl. 81r

[vnd alſo über] als jüdich geſchlecht / er ewr nach bekhúmen / auff ſeinen

tott ſo wardt jr gar gefliſſen / War vmb gabt jr ewr gelt das

er ewch wart verraten / Jch waiſz doch wol in ganczer falſchait ſý

das téten / jr ſpracht er hiet dem kaiſer ſeinen zins verpoten /

hie ſtendt vil ritter vnde khnecht / dý vmb dý ſach wol wiſſen

Centúriús ein ritter ſtúendt da nahent peÿ er ſprach /

her fürſt jch ſag ewch wie es dar vmb ſeý / der ſelbe

man gab nicht des kaiſers zole freý / die ſeinē zinſe er ver=

pot / das man die nicht ſolt geben / Die geſúnden macht er

mit geſechenten aúgen plint / wan er mit múnde ſprach

er wáre gottes kindt / der hat gewalt der ſterne hoch vnd aller

wint / dar vmb kham er in groſſe not / vnnd gieng jm an

ſein lebenn / Pilatús nún gedencke wie dw ſpracheſt / vnd

da wir júdenn in der ſinagoge worenn / vnnd vnns zeſamen

lúed mit ainem jágêrhorenn / dar was dier vnnd deinem

diener alſo zorenn / das man dich nicht nam jn den ratt /

an Jħú dw das racheſt /

Pilatús zehannt ſprach jr edlenn römer her / nún

wendet vonn mir ewren zorenn vnnd veintlich ger /

gelawbet nicht hie an der júden ſage mer / jch pin vnſchúl=

dig ſo ſprich jch / vnnd ſchwer peý ewren húldenn / Da jm

dÿ júden tetenn groſſen vngefúeg / zwar darúmb ſtraffet

jch ſeý wárleich vill genúeg / auch zw dem male da ich

meine hende zwúeg / vnnd ſelber ſo erkhant er ſich das

ſÿ in tten woltenn / Sÿ kaúfften jn ee das er war ver=

ratenn / Sÿ ſch^iren vber ſich vnnd ýere kind[er] ſein pluet /

des fúrcht jch das ir ende ſelden werde gúet / do ſý dem

herren weiſten groſſen bermúet / des wil jch wol ver=

[]

Bl. 81v

zeichenn mich / dÿ júden es ſelber tátenn / xlvj[?]

Sȳom ain púrger redt auſs der gemain ain rat / wie khúmſtw

mit hoffleicher rede her pilat / vnd das dw wilt vnſchúldig

ſein an diſer tat / des wil ich dich beſchaiden pas / wie dw es

haſt begangenn / dein múnd der khan wol ſchlicht vnnde ma=

chen ſchlecht / was dw nit wolteſt thúen des heiſtẃ deinenn

khnecht / warúmbe wolteſtw jm da nicht richten recht / da es

der herre vor dir was / gepúnden vnnd gefangen / Nún wolteſt

das jm recht gerichtet wäre / wie ſpracheſt dw da got der herre

nicht entſprach[t] / da er dÿ marter vnd den tode vor jm ſach

das groſs vnrecht da mit gewalt an jm geſchach / wie klain

gieng dir zw hertzen das / da wainten dÿ römere / xlvjj[?]

Das edel menſch der laſarús herfúre trat / wie lieplich

er dÿ rómer zw vernemen pat / was got der herre wúnder

hie begangen hat / vor was jch todt nún hat er mir das leben

wider gebenn / jr edlen römer lat ewch an jm nicht ver=

dúnckhenn / jch lag vier tag vnd nacht [⟨tod⟩] in der erdt erſtúnncken /

zwar got der nam mein ſell ſchón auſz der helle fúnckhen /

zw meinē leib het er ſÿ ſchier geſchickhet wider eben / Wie

Zám mir das ich es verſchweigen ſolte / seid das vil leit hie

[*]ſtent die all der warhait jeh / dÿ es mit ýeren augen habent

angeſechen / was got der herre zaichens lieſz an mir geſchechn /

des herren guet vnnd ſein pegir / das an [mir] haben wolte / xlvjjj[?]

Der fürſte ſprach jch ſag ewch red dÿ ſind gar ſchlecht /

armē vnde reich ir peÿde ritter vnde khnecht / wie

möcht ain man vrtailen allein ain weltlich recht / vnd das

man ainē gúeten man / ſol ane ſchúldt verderben / jr judenn

wárett alle wol peÿ recht bel[e]ÿben / vnnd hiet ir ewr ſach

[]

Bl. 82r

dem kaiſer zw geſchriben / vnnd was der man vor [⟨ewrē⟩] augen hat

getriben / ſo gäb man ewch nicht ſchuld daran / vnd ewren rechtē

erbenn / Pilat9 ſprach des hab jch khaine ſchulde / Die gemain da

rúöft her fürſt nún höret vnnſs noch paſs / pilat9 ſprach da

er gericht ber jn beſas / jch mag dich töten leben laſſen hörſtw

das / er lies in ſer mit gaiſlen ſlan / das er weýſſagen ſolde ~

Der fürſt ſprach pilat9 haſtw das gehört / wie man

dich berzeẃget ſo mit rechten wort / das dw verhenget

haſt das vb^ ſchwēckhe mort / des múeſtw hewt in jamers

klag / des kaiſers ſein gefangenn [⟨jr rom^ nempt jn hin gefangē ſo zehant / legt im⟩] [an jn]

[h*[?]r gefangen] / an ſeine pain von eýſen ſtarcke pant / vnd

ſchmidt jn mit dem hals gar veſte an ain want / das er mir

von dem leichnam ſag / nach dem múeſs [⟨m⟩]jch belangenn /

Waiſs ýemant wo der leichnam ſeý begraben / Der weÿſe mir

jn endeleých zẃ diſer ſtúndt / dem wil jch mer zẃ lone

gebenn wenn húndert pfúndt / ſein peſtes wil jch we^ben

wirt der [⟨herr⟩] geſundt / von mir ſol er an diſem tag des kaiſers

húlde habenn

Ioſeph vnd nicodem9 ſprachen paid alſo / gnad edler

fúrſt lat ewren zoren vnnd weſet fro / wir wellen

ewch noch hewt mit liebe pringen do / als wir den leib

begraben han / mit wirdigkleichen erenn / Gebúnden in ein

ſÿndel zw der ſelben ſtúndt / wir kaufften mirren albas me^

wenn hundert pfúndt / wir begrúeben jn des anderen nachtes

er erſtúnd / das ſachen [⟨wol⟩] ſechs ritters man / ſÿ kúndens nicht

gewerenn / Alſo iſt er gewaltigkleich erſtanden / vnnd da

er aúſs dem grabe trat der werde degen / da húeb er auff

ſein ha[n]tt vnnd tet jn ainē ſegenn / Sÿ lagen all vnnd möchtē

[]

Bl. 82v

nicht ain glid geregē / er ſchied von jn vnnd fúert ain fann / jn

ſeiner tewckhen[?] hannde[nn] [xxxvii] lx[?]

Der edel weiſe lúcas vnd her cleophas / die zewgēn alle

paid mit ainer ſtime[n] das / wir wiſſen warleich

her wol das er peÿ vnns was / jn ainē gaden er vnns fant /

dÿ túre warē verſchloſſen / Er gieng mit vnns hin genn

Emaus an ainē tag / wir waren paide múed vnd treg fúr war

jch ſag / nach ſeiner marter ſelb er mit vnns rede pflag / da=

vonn ward vnnſer hertz enprant / wir w[u]r[d] vnúer[d]roſſen /

Wir ſprachen zw jm her^ peÿ vnns peleibe / Er aſz mit

vnns vnnd nam das prot da jn ſein hand / er ſegent es vnd

prach[t] es da ward er bekhant / vor vnſeren ſichtigkleichen

aúgen er verſchwant / das ſprich jch aúff mein hóchſtes pfand /

wol auff mein[es] ſelbes leibe [xxxviiil] Lxi[?]

Nun hört her fürſte noch wellen wir ewch ſagenn

mee / vnns warenn leẃte khúmen her von gallilee /

die ſachen jn zw himel faren ane wee / vnnd da er in die wol=

ckhenn kham / aúff in der himel hoge / Zwen [⟨Eng⟩] rúefften von

denn himlenn ſo zehat / jr man von gallile [ge]ſagt waſs

iſt ewer ſtant / das jr auff ſecht wir habenn gen[ōm] das

höchſte pfandt / Den der ewch alle gar benam / wol vonn der

teüfel troge / her fürſte das iſt war auff vnns das glaúbet /

Nach ſeiner vrſtend iſt er [iſt] zẃ der helle khúmen / darinnē

ſchúeff er ſeinen willen gúeten frúmen / dem tewfel hat

er alle ſeinen khrafft benúmen / alt vnnd aúch júnckh Ef

vnnd adam hat er darauſs geraẃbet [ixxxviiii]

[]

Bl. 83r

Der fúrſte raiſz ab ſein gewant jm was ſo zorenn /

er ſchraÿ awee das jch auff erdt ÿe ward geporen /

ſol jch die weiten raiſe habenn gar verloren / darúmb jch

got zw klagenn han / jn ſeinem [hoſ] hóchſten tron[n]e / Er

rúefft aẃee das mich mein [⟨múter⟩] ÿe gepar / Nún pin jch auſs=

geweſen lenger wēn ain jar / jch fürcht jch múg mit

erenn nÿmer [haim] khumē dar / ſol jch alſo verderbenn lann /

die kaiſerleiche khrone / Des múeſs jch waffen jn die himel

ſchreÿenn / ſeid das jr júden habt verderbet den[n] vil rai /

vnd das die römer ewch mit gantzen trewen main / das

múeſt jr júden ber vierczig jar pewain / alt vnde

júng weib vnnde man / jr aigen vnd jr freÿenn

Longin ain plinder ritter der geſehent wart / der ſprach

vil edler fürſt jch pring ewch auff die fart / jch

waiſz ain armes weib die iſt von edler art / die hat ain

túech da ſtet noch an / des herren angeſichte / Das jch peÿ

jr geſechen hab zw mainiger ſtúndt / ſÿ gäbs nit vmb ain

lannde oder vmb thaúſent pfúndt / wer es an ſicht vnd

iſt er ſiech er wirt geſundt / wil ſÿ es ſelber geren han /

So nÿm ir es mit nichte / Herr ob dw wilt jch wil

ir poten ſenden / jch pitt dich vor laſs ir geſchechenn

khain gewalt / Nun waiſz jch wol es hat die for vnd

ſein geſtalt / gelaub mir das es hat khains menſchen

handt gemalt / dw ſolt ir es mit willen lan / vnnd ſÿ

da mit nit pfendenn

Der fürſte ſprach longin jch danckh dir gueter

mér / las ſchnellikleich die frawen fúr mich

[]

Bl. 83v

pringen her / jch wil erfüllen alle deines herczes ger / ir

ſol khain vngmach ergan / des gib jch dir mein trewe / wie

ſchier ain ſchneller potte da ward aúſgeſat / die frawe kam

wol fúr den fürſtē ſo zw hant / feronica ſo was die edel

fraw genant / do ſÿ denn fúrſten plickhet an / ſein freÿde

ward jm newe / Der fürſt begúnd jr diſe red erzallenn /

feronica mir hat geſagt ain edl man / dw habſt ein

tuech da ſtee des [de] herren antlitz ann / das gib dw mir

ob ichs [⟨vmb dich⟩] verdienen khan / des wil jch dich genieſſen lann /

mit deinenn freten allenn [xlij] lv[?]

Feronica erſchrackh vnnd kham in aribeit / da er

ſÿ vmb das antliczs pat vnnd was ir laidt / ſÿ

lawgent ſer die rechten warhait ſÿ vermait / der fúrſte

rúeft nún war[d] mir nie aúff erden alſo bange / feronica

vernÿm die meinē[n] rede eben / jch mag dich tötenn

will jch oder laſſen leben / wiltw mir nicht mit lieb

das ſelbe klainad geben / ſo múeſtw dich fúr aÿgenn

hie / mir geben hewt gefangen / Die frawe ſprach ee laſs

jch mich verderben / Aúff all dein trawen ich doch khaine

ſorge hab / Nún waiſs jch wol das mir es got mein

herre gab / jch wils behalten das jch khúm piſz in

[jn] mein grab / jch waiſs wol [⟨daz jch⟩] darúmb lie /frewnt

land vnnd [⟨auch⟩] die erbenn [xliij] Lvj[?]

Der fürſte ſprach feronica nún hóre wolt mir / was

ich dir hie gelob das wil jch halden dir / jch

wil dich pringen jn die aller gröſte zier / ſo ſy noch ÿe

ward angelait / das jſrahels geſchlechte / feronica nún ným

[]

Bl. 84r

mit dir das dein gewant / ſicz jn ein ſcheff vnd [⟨zeuch⟩] dẃ mit

mir ſo zw hant / Jch wil dich pringen jn das aller pöſſte

lant / dir ſállen dienen ſo gemait / die ritter vnd [⟨die⟩] khnechte

Alſo das jch etwas zw lande pringe / Feronica verným was

jch dir mer wil ſagen / die meinen rede las dir alle wol

behagenn / wiltw mit mir darvmb ſo ſoltẃ niemant fragē

ſo mach dich auff vnnd pis berait / vnd ſa[ū] mich nicht

der dinge /

Feronica dÿ ſprach da zw dem herrē gúet / gnad edler

fúrſt wie wär mein weiplich Er behúet / jch wais

doch wol jr habt nicht alle ainen múet / nún merckhet

recht wie wol mir zám / die weite rais mit mannen /

Doch wye [⟨es⟩] khúmpt das antlicz wil jch nicht pegeben / wa

got mein herr der hat mir es entpfolchen eben / dÿ weil

jch mag mit meinem leib da wider ſtreben / es hulff jn

klain der mir es nm / oder wie es khám von dannenn / jr

wellet mir da ſelber do verhaiſſen / Das jch nitt ann

gefochten werdt von khainem man / vnnd wol peÿ mei

weibpleichen eren múg beſtan / wān jch hann es gánczleich

vnd gar zw ewch gelan / ÿedoch wil jch wie das nún

khám /zw poſhait nÿmat raiſſenn

Sÿ ſprach vil edler fürſt jch túen ewch ſargen

pueſs / get mit mir haim zẃ[n] haúſz jn gottes

lobe ſúeſs / mit allem herē[?] volcke wollein vnd parfúeſs /

vnnd helfft mir es entpfahen ſchan / zw eren dem [v]il

werden / Der fürſte ſprach das ſol beſchechen ſo zẃ hannt /

wie vil der weiſe potten wurden aúſz geſant / wol jn die

ſtat vnnd für die thor ver^ auff das lat / juden vnde hai=

den dÿ khamen dan / auff m[ú]len vnd auff pfärdenn /

Sÿ zúgent dar mit ainē ſchön geſange / Sÿ het das túech

[]

Bl. 84v

jn ainer lad vnder ainem ſtro / dar es der fúrſt anſach

jm herczen ward er fro / zw allem ſeinem volgkh [⟨das⟩] er ſprach

alſo / Nún warttent her mein dinſte man / bewart mich

vor gedrage xlvj[?]

Die júdn vnd die haýdn ſchon das haúſz vmbrúngen /

mit laútter ſtÿme das ſÿ gegen einander ſúngn /

vnd ſich die eſ ſere mit den meúlen drungen / ſo das

die ros an allen ſpott / vor ſchwaÿſſe wurden naſſe / Die

haÿdn ſúngen es wár der ware meſſias / die júdn

mit einander ſúngen júdicias / die fraw ſprach grúeſt

ſeý Jhūs der die maýd genas / der hÿmel vnd erd beſchaf:

fen hat / jn rechter ziergkelmazze / Sÿ zaÿget es jn mit

eren wirdigkleichen / Das thúech was vieregkket

leinen vnde weÿs / der fúrſte ſprach daſ ſen gepet

mit ganczem vleÿs / vnd er viel nÿder aúf die erden

Creuczesweÿs / vnd ſprach genade mir mein gott /

ain ſchópfer aller reÿche xlvij

Er lieſz gepieten das ſy trátten von den pferden / vnd

got zŭlob da knietten nÿder zẃ der erden / vnd

ſolten helfen pitten loben den vilwerden / den die jŭden

mit gewalt hand leſterlich verderbet / freronika die

nam jn jre hendt das thúech / mit groſſen eren ſÿ es

zẃ dem ſcheffe trúegh / phýloſian der thet den júden ainen

flúech / er ſprach jr júden jŭng vnd alt / jr all dar:

vmb noch ſterbe[n]t / Er nam phylatúm ſelber dagefangen /

Er lieſz jn fúren an ainer khettn als ainē húndt / foller

valſchhaýt was jm ſein hercz vnd aúch ſein múnd /

[]

Bl. 85r

er lieſz jn ſchňelle werffen jn des [meres] [⟨ſcheffes⟩] grŭnd / vnd

ſchmidtt jn ſelber alſo pald / veſt zẃ des ſcheffes ſpag / xlvi[?]

Der fúrſt geſegēt die júden nicht er ſchied von dan /

er nam mit jm wer ſeinen willen het gethan /

das ſein geſind vnd aúch die edl Franigkhan / ſý fúrn

an dem acht tag / sÿ auf die thÿber kamēn / ze rom

dort aúf der Thÿber nachend beý der ſtat / der edl fúrſt

mit ainem volgkh zelande trat / vnd alle ſeine herren

er gar ſere pat / Das ſÿ die fraúen ane klag / ſchon

jn jre húte namen / Nún hórt wie er da ſprach

zw der vil herren / Fronigkha gar hat erfúlt all vs^

ger / das wir geſúnd [⟨nach⟩] ſein komen ber mer / vnd

vnns der windt mit lieb her pracht volg meiner

ler / vnd paýt vncz ich dein zúekúnft ſag / vnd dich

empfach mit eren xlviiij[?]

Phýloſÿan het vil der poten aús geſandt / er lieſz

die rómer wiſſen vnd thet jn bekhandt / das er

wár wider komen aús der júden ladt / des freúten

ſich die rómer do / ſÿ lúffen aús mit ſchallen / Alt

vnde júng die gancz gemain vnd aúch der rat / belaÿt:

ten jn mit groſſen eren dúrch die ſtat / bis das er

fúrpas aúf des kaýſers veſte trat / er kert ſich vmb

vnd ſprach alſo / got dangkh eúch romern allen / Do

trat er fúr den kaÿſer alſo linde / Sein plúet erſchragkh

da er den kaÿſer aneſach / Nún múgt ir hórn wie lie:

plichen er [⟨da⟩] zẃ jm ſprach / O edler kaÿſer mir iſt laẏd

dein vngemach / ÿedoch bin ich jm herczen fro /das

ich dich lemptig vinde / L[?]

[]

Bl. 85v

Der kaýſer warff ſein augen auf Er pligkht jn

an / Er ſprach piſtús mein alter rat phÿloſian /

wo piſtw alſo lang vnd auch dein dinſte man / mir iſt

nach dir das iſt wol war / geweſt jm herczen [t]wange /

Czwar er ſprach edler kaýſer das iſt mir gar laýdt /

jch hab auf diſer raýs [⟨gehabt⟩] groſz arbaýt / Nún nem ich nit

das guet das alle weld traýt / vnd das ich ſolde noch ain

jar / auſweſen alſo lange / Phýloſian was ſagtw guet^

mere / Piſtw geſúnde wider her zelande komen / haſt

dw erworben deinen willen vnd meinen fruen /

oder haſtw kainen ſchaden dort von jn genoen /

pringſtw den maýſter ſage dar / Nun mit [da] dir aldo

here /

Der fürſte ſprach her kaýſer jch hab gelitten not / do

jch dar kham dÿ herſchafft mir groſs ere pot / jch

fragt nach jm ſÿ ſagten mir er were tot / die júden mit

pilatús rat / die hetten jn getötet / Nún ſage mir philoſion

getrewer man / die meinen rede ſoltẃ rechte wol verſtan /

Nún was hat er den júden dort zw laid gethon / wes waſs

die ſchúldt welch bel tat / hat ſÿ dar zw genóttet / her

anders nicht wen núr ſein gúete lere / Philoſian waiſtú

oder haſtw jcht vernumēn / von wem dÿ ſache ber jn

ſeÿ zw wege[n] khúmen / vnnd das ſoltw mir ſagenn

hie es mag dir frúmēn / gar [mir ſage] endeleichenn

vnde trat / des hört jch gerenn mere ir^[?]

Zwar herr die júden gaben pilato ſer die ſchúlt /

vnd die gemaine júng vnd alt war jm nicht húlt /

[]

Bl. 86r

man ſagt dort von jm zaichen [vnd] vil vnd groſs gedult /

dar vmb man jn gar ſere naid / die júden all gemaine / Nún

ſage mir philoſian [⟨getemes vaſs was tetest du pilato wid^⟩] vmbe das / das er den ſeinen falſchen neid

vnd groſſen has / hat an den gúetten man gelaidt / der ſchnd

vnd der vnnraine / jch pin warleich petrübet vmb die mere /

zwar herr jch nam jn da gefangen ſo zẃ hant / jch legt

jm an ſein pain von eÿſen ſtarckhe[n] pant / vnd ſchmide

jn mit dem hals gar veſte an ain want / jch gwart

jn wol das mir behait / vnd pring[t] jn mit mir here [liiij]

[⟨lxvij⟩] Pilatus múeſt gefangen für den kaiſer gan / gar

zornikleich was auff jn der ratherren wan / er

acht ſein nicht wān gottes rockh den het er an / vnd da der

kaiſer das erkhant / darvmb pat er jm ere / wie offt er

auſs vnd ain da für den kaiſer gieng / der kaiſer jn all:

zeit da gúetigkleich entphieng / bis der rat herren weiſer

rat ber jn verhieng / das jm ſein klaid da ward verbant /

der fürſte pracht jn jn ſchwere / Er ſprach ſein vrtail

ſchúeff den herren töten / dar vmbe ſol er jm zwar

nȳmer wol ergan / jr ziecht jn ab laſt jn in anderen

klaiden ſtan / da das geſchach der kaiſer ſach jn bel an /

da kham pilatús ſo zw hant / zẃ ſeinē groſſe nötten [lv]

[⟨lxviij⟩ D*]er kaiſer ſprach was ſol der vngetrewe húnt /

man ſol jn ſchnelle werffen jn der Tÿber grúnt /

vnd ſol jch armer ſiecher nȳmer weren geſúndt / das

múeſſe got zẃ diſer zeit / vnd ewigkleich[*[?]] erparmen /

Philoſian khúnſtẃ mir vinden ainen fúnt / iſt dir

[]

Bl. 86v

dar umb jcht wiſſenleichen oder khúndt / wo mit er hat ge:

macht die ſiechen leẃt geſúndt / das solt [⟨du⟩] ſagen on allen neid /

hie mir vil ſiechen armen / Alſo das jch mein lebenn

lenger frýste / Des langen legers mag jch nȳmer werden

fro / zwar es mag nicht die lenge mit mir weren alſo /

jch múeſ v^ſchleiſſen recht als ain ver fallens ſtro / das

auff gemainem velde leit / vnd wirt zw ainem miſte

Philoſian des kaiſers ratman eſſen lúet / vnd er

ſprach edler kaiſer habent guetten muet / Nún

hoff [⟨jch noch⟩] all ewr ding die werden gúet / des ſolt jr gantzenn

glaúben [ha]han / vnd habt auch got vor aúgen / vnd jn

meinen ſcheff pring jch ain frawen wol gethon / die

hat ein túech da ſtet des herren antlitz an / das ſólt jr

her gar wierdigkleich entpfachen ſchon / vnd ſólt das

wierdig petten an / des wolt ſÿ mir verlaúgen / jch

ſaczt jr dort mein trewe zẃ ainem pfande / vnd alles [das]

das ſÿ het das hat ſÿ laſſen dort / vnd hat mir nach

gefolget her auff meine wort / jr wert geſúndt wölt

jr dar an gelaúben fort / jch hab ſÿ pracht on argen

wan / nẃ mit mir her zẃ lannde

Der kaiſer ſprach nún wo iſt mein getrewer rat /

iſt ÿemant peÿ mir der da liebe zẃ mir hat / der

laſs gepietten aúff das lant vnd jn dÿ ſtat / das ſÿ dÿ leẃte

richtē zẃ / mit fanēn vnd mit kerczen / Man lieſs gepiet

jn dÿ ſtat vnd aúf das landt / das man ſolt peten feiren

faſten ſo zẃ handt / vnd ſich dý leẃte zieren jn jr peſtes

gewant / man ſoltz enphachen des mörgens frẃ / mit allen

[]

Bl. 87r

rainē herczen [⟨man richt ſich zu mit wirdikait gar ſere⟩] Der kaiſer ſprach jr ſeit begeben oder vnn=

begeben / ſo ſolt jr alleſant nach ſeinen hulden ſtreben /

das er ſein hilff erzaig an meinē kranckhen leben / dar

ber wil jch jn loben nẃ / vnd für paſs ȳmer mere lxiij[?]

Des morgens kham vil folckes für des ſcheffes port /

ſy ſúgen newen geſanck der [⟨vor nie was gehort philoſýon d^⟩] trat aúch in des scheffes

ort / vnd er ſprach frawe lobeſan / Nún laſs dein klainad

ſchaẃen / Feronica ſtúend auff zẃ hand vnd was berait /

wan ſÿ het an gelegt ir aller peſtes klaid / ſÿ gieng da

ſÿ [⟨daz⟩] edel klainad het gelait / vnd zaigt es alſo wol gethon /

den mannen vnd den frawen / Sý nam das túech löbleich

zw paiden hanndē / Feronica dÿ wasberait alſo zẃ

hant / vnd mit den fürſten trat ſÿ für paſs auff das

lant / Alda ward jr die aller gröſte er/bekant / vnd alle

dÿ das ſachen an / Die knÿet aúff dem ſande lxiiij[?]

Vil volkes die nún knÿeten auff dem ſande da / dÿ

ſúngen alle ſampt miſericordia/ die manne drúngē

für dÿ frawen hinden na / ſÿ pleitē in des khamen mér /

hin auf des kaiſer veſte/ Philoſion der danckht denn

römeren ber all / vnd mit den frawen trat er für paſs

jn den ſal / vnd da der krancke kaiſer lag in groſſer

qúal / da ſprach er edler kaiſer her / jch pring ewch

liebe geſſte / Da trat ſÿ für den kaiſer alſo linde /

Feronica vnd do ſÿ vor de[m] pette ſtúnd / das túech legt

ſÿ jm auff das antlitz ber den múnd / da ſtuend der

kranche kaiſer auff vnd ward geſúnd / frölich von

allē ſúchten ſchwer / gleich ainem júngen kinde / Lxiij[?]

[]

Bl. 87v

Der kaiſer ward geſúnd vnd kert von ſüchten roſt / er ſprach

wárleich dw piſt mein her^ vnd all mein troſt / vnd

der mich hie von ſchwere^ kranckheit hat erloſt / den wil jch

haben für ainen got / nún fúrpaſs ȳmer mere / Feronica

trat auf vnd khúndet gottes wort / do das der kaiſer het [⟨mit⟩] ÿnnikait

gehort / er ſprach warleich jch wil jm ÿer dienen [frot] [⟨fort⟩] /

Nun ſag mir fraw on allen ſpot / was ſind dÿ ſeinen lere /

So das jch jm mit fleiſſe hie gediene / Sÿ ſprach der pater

noſter iſt das peſte pet / jr lat ewch thauffen ſeit jn ganczē

glauben ſtét / das ſind die ler die got / [⟨den⟩] ſeinen júngeren

tet / dem ſolt jr dienen alſo drot / da ſchied die fraw vō hinnē

Der kaiſer lieſz ſich thauffen das er glawig wart /

ſein hertze in götliche liebe was bekart / der júden

werkh dÿ wúrden an jm nicht geſpart / vnd er zẃ ſeinem

volcke ſprach / den got den ſóll wir eren / Ain ander kaiſer

des namen thuen jch ewch bekant / des kaiſers nam ve=

ſpaſianús was genant / der auch vil groſz genad peÿ diſem

thúeche fant / als vns dy ware gſchrifft verjach / ſein

ſorg tet ſich verkheren / er het ain ſúch die waſs vor

nÿe gehöret / Das jm die wepſſen wont in dem haúbet

ſein / do von l*[?]d er ſo groſſe not vnd ſchwere pain / auf

jn ſo legt man aúch das ſelbig thúechelein / aúſs dúrch

die naſſen was jn gach / jr neſt das wart zer ſtóret /

Das wúnder zaichen an dem kaiſer da geſchach / das

von jm lieſs ſein pein vnnd all ſein vngemach /

da viel er nÿder auf die erden vnde ſprach / dem milten got

[]

Bl. 88r

ſeÿ lob vnd er / jn ſeinem hóchſten trone / da jm das hei=

lig antlitz all ſein ſucht hin ſtieſs / wie pald er da dÿe

frawen für ſich pringen lieſs / vnd von den dingen er

ſich paſs perichten hieſs / er fragt [w] von wan jr kúmē

wer / das heilig antlitz frone / Sý ſprach mir hat es got

der herr gegebenn / des himels vnnd der erd vnd aller ding

ain got / von ainer maid geporen ward he^r ſabaocht /

vnd von den júden vmb alle welde led den tot / der kaiſer

ſprach das antlitz her / ſol wir behalten eben xlxiiij[?]

Feronica dÿ [⟨nam⟩] das antlitz wúnnikleich / vnd mit den

edlen fürſten gieng ſÿ ſicherleich / da ward es

zẃ behalden dem römiſchen reich / ſo es der kaiſer plicket

an / er ſprach wol mich der ſtúnden / ſeid das das antlitz

alſo groſſe kreffte hat / der kaiſer ſprach wo iſt [nú] /mein

trewer rat / Nún weſt jch gerenn wie es b den

leichnam ſtat / ſol jch den vngerochen lan / ſein mar=

ter vnd ſein wúnden / der leichnam pleibet nÿmer [⟨vn⟩]ge=

rochen / Titus der kúnig veſpaſian9 auff der fart /

Tiberiús dÿ raiſe [⟨do⟩] nicht [⟨lang⟩] ſpart / ſÿ zugen gen jerúſalem

es lag jn hart / khain ſtain plaib auf dem anderen

ſtan / dÿ ſtat de wardt zer brochen / Lxvij

Tiberius der kaiſer was erzu^net [groſs] ſer / ſchnell

vnde paldt ſprach er zẃ ſeinen dieneren her /

für paſs ſóllen ſÿ nÿer haben khaine wer / wa

[d]reiſſig júden ſol man geben / núr vmb ain pfenngen /

vnd da des kaiſers múet alſo erganen was / mit allen ſeinē

[]

Bl. 88v

herren er auff das waſſer ſaſs / ſÿ zugen wider haim gen

[rom][?] in jr palaſs / vnd hetten all ain frölich leben / mit

mainiger hannde dingen Als iſt der man vnd ſein geſind

geſtorben / Tiberiús der edel kaiſer lobeſam / vnd durch

des willen das antlitz hin gen röme kham / vnd [⟨all⟩] ſein

herren die er da zẃ hilffe nam / got ſol jr ſele pflegen /

Jr habt alle wol vernomen vnd gehört / [vil] wie

das dÿ ſtat jerúſalem da war ze^ſtört / vil mainig

thaúſent júden wúrden da ermört / der falſchhait man

ſÿ ſer erzoch / paid arēm vnd aúch reiche / Feronica das

antlitz auch zw rom noch iſt / wer es an ſicht der wirt

erfreýt an endes friſt / ob er gelaúbt jn vnſerēn herren

Jheſū chriſt / khain heiltúng [⟨das⟩] war[d] nÿe ſo [groſs] hoch / das

dein müg ſein geleiche / Darumb ſóll wir jm piet

lob vnd ere / wan das wir Nun an vnnſerm leſſten

ende ligen / vnd vns der welde freÿd nún haben gar

verzigen / vnnd das vnns [j] nẃ der pitter tod wil an

geſigen / das es vns khám zẃ hilffe noch / vnd Jhūs

der vil hêre

Ich regenpogen man dich dẃ vil zarter got / der

das von deinem angeſicht geſúngen hat / jch pit dich

her vergib vnns vnſer miſſetat / ain lautere peicht ain

ware rew / an[n] vnſerem leſten endt / Dein zarter leichnam

vnſer leſſte ſpeiſe ſeý / nú mach vns her vor haúbet

[]

Bl. 89r

hafften ſúnden freÿ / jn allen nötten wo wir ſein

da won vns peÿ / des deinē[n] heiligen geiſtes trew /

jn vnſer hercze ſende / das wir erfúllet werden

gottes lere / des pit jch dich vil zarter got vnd werde^

ſtam / der von dem himel vntter ainer junckfrawē

prúſte kam / vnd für [*[?]] vns aller menſchē ſúnde

auf ſich nam / Nach diſem tag vns freÿd ver=

new / durch deiner marter ere Lxx[?]


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Bayerische Staatsbibliothek, München

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TextGrid Repository (2014). Veronica II. l cgm 5798. l cgm 5198. Veronica II. Bayerische Staatsbibliothek, München. https://hdl.handle.net/11378/0000-0000-02D4-E