✍Gegen den, aus dem Gothaischen Gebürtigen, vormaligen Referen-
darius bei der Regierung zu Erfurt, und seit geraumer Zeit sich hier
aufhaltenden Leopold von Henning, ist zwar im vorigen Jahre eine po-
lizeiliche Untersuchung wegen Theilnahme an demagogischen Verbindungen,
verhängt gewesen; es haben sich aber dadurch, nur jugendliche Unvor-
sichtigkeiten, und keinesweges strafwürdige staatsgefährliche Tendenzen
ergeben.
In der urschriftlich beigefügten Vorstellung vom 20: (v M.)vorigen Monats,
um deren Zurücksendung ich bitte, hat der p von Henning über sein-
ne früheren Verhältnisse und
seine1 gegenwärtigen Ansichten derselben, sich sehr freimüthig und genü-
gend ausgesprochen. Ich bin dadurch veranlaßt worden, über sein
Betragen und seine Verbindungen seit jener Untersuchung, von mehreren
Seiten her, mündliche und schriftliche Erkundigungen einzuziehen, und diese,
von welchen ich den Bericht des Geheimen Ober Regierungs-Raths Schulz
vom 17: (d. M.)dieses Monats Euer Excellenz gleichfalls urschriftlich sub voto re-
missionis mittheile, sind so vortheilhaft ausgefallen, daß ich kein Be-
denken dabei finde, den Wunsch des Bittsteller zu gewähren, und (Ew.)Euer
Excellenz ganz ergebenst zu ersuchen:
mit Vorbehalt der erforderlichen wissenschaftlichen Qualification
den Leopold von Henning bei dem öffentlichen Unterrichte in der
akademischen Laufbahn zu beschäftigen, und wenn die Umstände es
demnächst gestatten, fixirt anzustellen.
Den p von Henning habe ich hiervon heute benachrichtigt.
den Königlichen Staats Minister Herrn
Freiherrn von Altenstein
Excellenz.
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- Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
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- TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 24. Juni 1820. Hardenberg an Altenstein (Ausfertigung). Z_1820-06-24_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-11AE-B