Thränen

An eine Freundinn


Wie sanft naht jene Trauermelodie
Mir durch des Abends leise Dämmerhülle.
Aus Deines Tones wunderbarer Fülle
Entquillt mir Trost in süsser Harmonie.
Es schwebt die Stimme meiner innern Schmerzen
Auf Deinen Saiten, und sie bringen mir,
Herbei gelockt, Geliebteste! von Dir
Das still ersehnte Labsal kranker Herzen.
Denn meinen Busen hob ein banges Sehnen –
Ich danke Dir, Du hast es mir versüsst,
Hast mir gegeben, was mich freundlich grüsst,
Die lang entbehrte Lind'rung stiller Thränen.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2011). Ahlefeld, Charlotte von. Thränen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-D80C-1