Die zwei Jungferschaften.

Ein junges Kind, sehr artig, zum Entzücken
gebaut, war einst im zärtlichsten Gespräch
mit ihrem Freund, dies bahnte dann den Weg
zum schönsten Unterricht. In süßen Augenblicken
empfanden sie zuerst der Liebe Werth.
Man hätte nie davon etwas erfahren,
allein ein Freier kam, der sie begehrt,
und sie war nun schon in den Jahren,
wo man der Ehe Zweck erfüllen kann. –
Dem Vater war der Eidam sehr willkommen,
er rühmt ihm seine Tochter an.
Herr, sprach er, wahrlich, sie bekommen
der Schöpfung Meisterstück zum Weib.
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Sie ist, trotz ihrer zarten Jugend,
ein Bild der Klugheit und der Tugend;
für ihre Jungferschaft steh' ich mit Seel' und Leib. –
Papa, rief sie dann aus, was Sie da eben sagen
von Jungferschaft – nicht nur die meinige
bekommt der Herr – nein, zwei, denn nur vor wenig Tagen
gab Damis mir auch noch die seinige.

***. [156]

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TextGrid Repository (2011). Anonym. Gedichte. Nuditäten oder Fantasien auf der Venusgeige. Die zwei Jungferschaften. Die zwei Jungferschaften. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-DDF6-B